Re: Song des Tages Vol. II

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irrlicht
Nihil

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[B]Placebo // The bitter end

Hat mich bei seinem Erscheinen 2003 völlig aus der Bahn geworfen. Völlig. Gerade dabei den Bereich Musik als solchen für sich zu entdecken, schien mir „The bitter end“ die völlige Offenbarung zu sein. Von den Platten der Eltern wollte man natürlich nichts wissen, Viva und MTV waren selten gefundenes Fressen für atmosphärische Höchstleistung, die Freunde vergruben sich in Death-Metal oder seichtestem Pop, auch davon suchte man schnellstmöglich das Weite – Placebo war etwas ganz neues. Simples, aber regelrecht knirschendes Riffing, treibendes Drumming, drei seltsame Vögel, bei denen der Frontmann androgyner kaum ausschauen könnte, auf dem Dach ihrer überdimensionalen Satellitenschüssel – kriegt mich auch heute noch problemlos. Zum einen wegen Molkos eigentümmlichem Gesangsstil, zum anderen wegen der Dramatik und dem aufgebauten Spannungsbogen selbst. Und die Keyboard-Einlage im Refrain ist Gold Wert.
Sehr schön auch, wie das hinten und vorne düstere Stück Kälte unmittelbar spüren lässt, immer verzweifelter wird und sich am Ende mit heftigen Stößen selbst zu Grunde richtet.

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Hold on Magnolia to that great highway moon