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Ist ja gleich Mitternacht…
Portishead // Chase the tear
Wenn man „Chase the tear“ so lauscht, verfällt man wieder in den Gedanken, wie schön es doch wäre, wenn sich das Trio aus Bristol nicht wieder elf Jahre Zeit lassen würde. Nicht, dass es sich im Falle von „Third“ nicht gelohnt hätte, aber der obige Titel klingt bereits wieder vollends überzeugend; ausgeklügelt, vielseitig, andersartig, weitaus entspannter und freundlicher als die Tracks des letzten Studiowerkes. Ich mag Portishead persönlich am liebsten, wenn sie ihre Soundcollagen langsam aufbauen, so ist „Chase the tear“ in seinen Grundmauern ein blubbernder Beat, der sich wie eine Gummizelle um den Hörer aufbaut; nach und nach bringt Utley leicht verstörende Gitarrengeräusche in die Räumlichkeit, Beth ist wieder dabei den Kopf abzusenken und ihre Zeilen aus dem Leibe zu pressen, eigentlich alles wie immer, aber doch so ungewohnt. Als hätten Portishead einmal mehr am Can’schen „Vitamin C“-Topf geschnüffelt, hätten sich für Kollaboration-Zwecke mit Burial zusammengeschlossen, hätten beschlossen „It’s a fire“ mit reichlich Rhythmus im Blut neuzuvertonen. Schmeckt jedenfalls hervorragend und der Refrain, mit seinem grellen Unterton, ist ziemlich hitverdächtig.
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Hold on Magnolia to that great highway moon