Re: Song des Tages Vol. II

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irrlicht
Nihil

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[B]Patti Smith // Wave

Einer meiner zehn liebsten Titel überhaupt.

„Wave“ ist eines jener seltenen Lieder, die völlig in sich ziehen, die den Hörer einsaugen, die wegschwemmen und in sich leben lassen, der Inbegriff von Musik, welche große Bilder in sich führt, die nicht allein akustisch wirkt, die ohne jedes Wissen um die Handlung alles erkennbar werden lässt. Der letzte Track des gleichnamigen Werkes ist ein surreal-verhuschter Titel, mit langem Atem und einer ungemein verstörender Klaviermelodie, uneben stottert sie ebenso wie die Gedankenblase an Worten, die vom Fenster aus an den Wind gegeben wird. Von dort aus sehnt es sich zu den Wellen, beobachtet das Unbekannte, sieht wie es zurückschaut, wie es durch die Vielzahl an Gestalten zurückwinkt, wie es für einen Augenblick den Anschein von Vetraulichkeit erweckt („It’s not that you were just waving to me, but that we were we were waving to each other/Really, it was really wonderful/I really felt happy/It really made me happy“). „Wave“ ist das laute Denken, das Wundern, es ist auch Apathie und Schwermut, es ist eigentlich völlig unbeschreiblich. In der zweiten Hälfte scheint dichter Nebel aufzuziehen, verstörende Background-Vocals ziehen gespenstisch über das Wasser, das Bild kippt in sich, leichte Verwirrung lebt der zittrigen Seele inne, die Protagonisten scheint damit zu beginnen zögerlich Abschied zu nehmen. Die letzten Sekunden sind die vielleicht intensivsten, die mir bisher untergekommen sind. Die Melodie wird immer treibender, es brodelt und keucht, haucht und surrt, Obertongesänge, wesenlose Chöre, ich weiß nicht, was Smith mit „Wave“ verarbeitet, aber es es sticht gewaltig ins Herz. Als schwemme aller Schmerz dieser Welt den eigenen Körper auf, der sich daraufhin im Winde zerstreut. „Goodbye/Goodbye Sir/Goodbye Papa“.

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Hold on Magnolia to that great highway moon