Re: Song des Tages Vol. II

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Gang of One

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Eliza Carthy – „In London so fair“ (2002)

Eliza Carthy sitzt allein am Flügel und singt ein Traditional: „Der junge Captain geht auf große Fahrt und verabschiedet sich auf lange Zeit von der Geliebten. Die schneidet sich die Haare ab, verkleidet sich als Junge und heuert auf dem Schiff an. Eines Tages sagt der Captain in wehmütiger Stimmung zu dem „jungen Matrosen“: Du erinnerst mich an die Geliebte, an die ich oft denke. Sie gibt sich zu erkennen mit demselben Treueschwur, mit dem er sich von ihr verabschiedet hat (dem einzigen Teil des Textes, der wiederholt wird). Die beiden fallen sich in die Arme. Heirat.“ Eliza Carthy singt dieses alte Wunscherfüllungs-Garn ein bißchen getragen, aber nicht zu sehr, niemals rührselig, ganz kitschfrei, mit ihrer schönen vollen Altstimme, die ich sehr gerne höre. Sie kostet die Melodie aus, hebt und senkt ihre Stimme in großen ruhigen Wellen. Artist’s note: „This song comes from the singing of the wonderful Mary Ann Carolan, one of the greatest Irish singers of all time.“

Sehr schön ist übrigens auch ihre langsame, schwelgerische, auf acht Minuten gestreckte Version von „Just as the Tide was flowing“ vom selben Album (Anglicana), mit Violine, Bratsche und Akkordeon.

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