Re: Genesis

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nail75

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wolfgangWenn sich Steve Hackett bei „Trick“ und „Wind“ stärker hätte durchsetzen können, wären diese eine ganze Ecke proggiger und experimenteller ausgefallen, was auf seinen ersten drei Soloalben schön zu hören ist.
Leider hat ihn Meister Banks nicht gelassen, darum “ Seconds Out“.

Gut so. Denn die schlimmsten Phil Collins-Songs sind mir immer noch lieber als der furchtbare Wahnsinn von Hacketts Solowerk, das wirklich nur noch der eitlen Selbstzernudelung dient. Auf musikalische Masturbationsorgien kann ich aber sehr gut verzichten.

Das was Genesis in dieser Phase ausgezeichnet hat, war ja gerade die Zügelung von Prog-Exzessen zugunsten des exzellenten Songwriting. Wenn Genesis lediglich eine Band für die Liebhaber „virtuoser“ Soli, exzessiver Instrumentalpassagen und Bergen von Keyboards wären, dann könnte ich auf sie genauso gut verzichten, wie auf Yes und ELP. Glücklicherweise sind und waren sie das nie.

dr.musicDie Bedeutung Gabriels wird meist überbewertet.

Ich würde insofern zustimmen, als dass die Besetzung mit Hackett, Gabriel, Collins, Banks und Rutherford ein Gleichgewicht besaß, das idealer war als das anderer Besetzungen. Der Abgang von Gabriel hat das Gleichgewicht zerstört. Aber Hackett als den vergessenen Heilsbringer zu idealisieren, halte ich für unangemessen. Er war ein ordentlicher Gitarrist und ein unterdurchschnittlicher Songwriter. Als Gitarrist konnte er Genesis durchaus positiv beeinflussen, aber wie sein weitgehend vergessenes Solowerk (das kennen ja höchstens Leute, die die Platten schon damals gekauft haben) zeigt, wären Genesis in kürzester Zeit zu einer endlos dudelnden Prog-Kapelle herabgesunken. Daher war sein Abgang durchaus konsequent.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.