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Ich hab ja altersbedingt erst mit dem Erscheinen von „Duke“ begonnen, Genesis zurückzuverfolgen, und habe „A Trick of the Tail“ nicht mit den bangen Erwartungen des Gabriel-Abgangs gehört. Meine zweite Genesis-Platte war „Seconds Out“, die mich umgehauen hat, weil ich diese Ansammlung von grandiosen Stücken kaum fassen konnte. Dass auf der Platte sogar noch wunderbare Facetten in den Songs der Gabriel-Phase glattgebügelt, und somit ein wenig manipuliert wurden, ahnte ich ja noch nicht.
Und als ich „A Trick of the Tail“ in die Hand bekam, kannte ich aus der Gabriel-Zeit lediglich „Carpet Crawlers“ und „The Knife“ (welches mir zunächst noch suspekt war) aus dem Radio. Meine Erwartung orientierte sich also an den Stücken, die ich von der Liveplatte kannte, und da gab es mit „Entangled“, „Mad man Moon“ und „Ripples“ noch einiges zu entdecken. Erwartungen also eher noch übertroffen , und auch für mich lange Zeit mein Lieblingsalbum der Band.
Für die Alben mit Gabriel brauchte ich viel mehr Zeit, um sie vollständig schätzen zu lernen, und schließlich auch (allen voran in Form von „Nursery Cryme“) meinen Spitzenreiter zu kippen. Während diesem Prozess stieß ich dann auch auf Menschen, die mit der Entwicklung zwischen Gabriels und Hacketts Ausstieg nicht so recht klarkamen. Ich kann das zwar nachvollziehen, würde aber mit meiner größeren Distanz auf die Zeit behaupten, dass die Band den Austausch des Frontmanns hervorragend verkraftet hatte. Vielleicht sogar besser als mit Gabriel, denn „Lamb“ hatte ja angedeutet, dass die Weichen längst von den ausufernden Großtaten der Frühwerke weg gestellt waren. Mit Gabriel wäre ein Album der Klasse von „A Trick of the Tail“ kaum mehr möglich gewesen, weil die Zerrissenheit in der Band das verhindert hätte.
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