Re: Song des Tages Vol. II

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mistadobalina

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Herr RossiAbdul Hassan Orchestra – Arabian Affair

Ganz interessant, was Ulli Wenger zu dem Titel sagt:

Hinter dem Künstlernamen Abdul Hassan versteckt sich der holländische Musiker Hans van Eyck (*7.5.1946). Er war Mitglied der Gruppe Tee Set („Ma Belle Amie“, 1970) und macht 1978 Urlaub in der Türkei. Als er dort in einem Café ein altes Volkslied hört, kommt er auf die Idee, daraus eine Disco-Version zu machen.

Zuhause nimmt er gemeinsam mit dem Produzenten Roy Beltmann diese Melodie auf und nennt sie „Arabian Affair“. Als Komponist setzt er das Pseudonym Cemal Atam ein. Den Namen Abdul Hassan findet er in einem Lexikon der türkischen Geschichte. Zunächst setzen holländische Radio-DJs dieses Instrumental als Hintergrundmusik ein, dann wird die Single zum Hit. Genauso läuft es auch in Deutschland: erst in Bayern 3, dann im Rest der Republik. Für Fernsehauftritte engagiert van Eyck junge Studenten und die Bauchtänzerin Janina. Er verpasst ihnen orientalische Kostüme und so glauben viele, dass die Musiker direkt aus dem Morgenland kommen.

Dazu trägt auch Komiker Didi Hallervorden mit seiner deutschen Version „Fatima, heut‘ ist Ramadan“ bei. Der Münchner Regisseur Klaus Lemke setzt „Arabian Affair“ in seinem Film „Arabische Nächte“ (1979) mit Cleo Kretschmer ein. Bis zum heutigen Tag kommt keine deutsche Volkshochschule ohne diesen Song aus, unzählige Frauen haben zu dieser markanten Melodie Bauch- oder Schleiertanz gelernt.

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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)