Re: Genesis

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wolfgang

Registriert seit: 19.07.2007

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gollumGut beschrieben. Ich kann mich noch recht gut an die ersten Höreindrücke 76 erinnern. Zuerst eine beruhigende Entwarnung (kein Stilwechsel), aber dann sehr schnell einsetzende Langeweile, weil eben unoriginelles „Gedudel“, das die Tracks nur unmotiviert künstlich verlängert. Überspitzt gesagt: Fast schon eine Genesis Cover-Band. PC bleibt im Vergleich zu PG für (Prog)Rock viel zu brav. Das exzentrische und theatralische über alle Bandbreiten fehlte trotz der in einigen Lagen ansatzweise ähnlichen Klangfarbe der Stimme komplett. Zu soft.
Damals wie heute: knapp ***1/2, weil immerhin „angenehm“ ;-)

„A Trick Of The Tail“ *****
Gabriel war raus, die alten Genesis gab es nicht mehr und Phil Collins war die beste Lösung als neuer Leadsänger. Er hatte ja immer schon die „zweite Stimme“ gesungen, speziell in den höheren Tonlagen. Die Rolle von Peter Gabriel bei Genesis war immer schon total überschätzt, er war in erster Linie für die surrealen Texte und den Mummenschanz verantwortlich. Aber der musikalische Leiter war Tony Banks, was man dann bei A Trick Of The Tail und Wind And Wuthering deutlich zu Ohren bekam, nämlich die songdienlichere musikalische Ausrichtung, ohne die Progwurzeln ganz über Bord zu werfen.
Dance On A Volcano, Ripples, Mad Man Moon oder Los Endos sind ganz großes Kino mit viel Melodie und proggigen Parts. Zu einer Popband wurden sie erst hundertprozentig ab dem Album Invisible Touch. Und damit begannen sie auch Geld zu verdienen, was ja nicht verwerflich ist, denn in der Gabriel Phase waren sie notorisch pleite. Zwar große Kunst, aber leider brotlos.

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