Re: David Gilmour

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pink-nice

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Systematic DrummerOder ein intensiver Genuss :lol:

Man hasst oder liebt es ;-)

Das Album „On An Island“ finde ich auch mutig. Es soll eine Stimmung (wieder)hervorrufen, die man erlebt hat und nun mit anderen teilen moechte. Ich habe das sofort wiedererkannt. Auf einer Insel (wenn’s nicht gerade Mallorca oder Ibizza ist) kann man recht schnell zur Basis finden, wenn man dafuer empfaenglich ist. Der laermende Rest der Welt scheint weit weg, die Natur sehr nah. Viel schmueckendes Beiwerk – sonst so wichtig – ist hier ueberfluessig. Man kann richtig in einen Rausch kommen, immer mehr wegstreichen zu wollen und zum Essentiellen zu kommen. Man merkt, wie – endlich – die Unruhe, das Getriebene, Gehetzte weggeweht wird und man in dem Moment und an dem Ort sein kann, wo man ist.

Ich glaube, diese Atmosphaere von Ruhe, Zeit, Entspannung und Einfachheit wollten David und seine Frau in Musik und Worte fassen. Es ist eine eigentlich ganz schlichte Sprache, die gut zu den beschriebenen Szenen passt.
Ich glaube, dass die beiden sich durchaus der Gefahr bewusst waren, ins Zuckersuesse abgleiten zu koennen. Und sie haben das durch die pure Beschreibung z.B. eines Waldspazierganges gut vermieden. Ich kenne solche Waldspaziergaenge (ok ohne Lagerfeuer, das ist verboten) und das Schoene daran ist, dass man mal wieder durchatmen kann, zur Ruhe kommt und sich verbunden fuehlt mit der Natur und seinem Partner. Viel mehr Tamtam braucht’s da eigentlich nicht.

Merkwuerdig eigentlich, dass ueber die Freude am einfachen Leben so gerne und so schnell veraechtlich getan wird. Ich finde diese Momente der Ruhe und des inneren Friedens sehr erstrebenswert und sehr kostbar, weil selten. Ich will sie dann auch gerne festhalten, mitnehmen und mich bei Bedarf daran erinnern. Aber es ist schwer auch wirklich zu fuehlen, was man damals gefuehlt hat. Ich finde, „On An Island“ kann dabei helfen, weil es diese Stimmung eingefangen hat. Durch die Musik, aber auch durch die Worte.

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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“