Re: Der Wert von Musik an sich

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observer

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Ah UmIch behaupte mal frech, dass jede Kunst von Rang immer „zeitlos“ zu sein hat. Musik, die nur „das Lebensgefühl einer Generation“ (gräßliche Phrase!) ö.äh. widerspiegelt, ist für’n Eimer. Natürlich ist jede Musik zunächst der Zeit ihrer Entstehung verhaftet. Wenn sie aber darüberhinaus keinen Bezugspunkt im Allgemein-Menschlichen hat, wird sie zu Recht nach einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder vergessen werden.

Aber warum sollte denn Popmusik danach streben, „Kunst von Rang“ zu sein? Du versuchst sie in ein Werteschema zu drängen, das ihren eigentlichen Charakter negiert. Für mich lebt populäre Musik gerade vom Zeitbezug, von der Rückkopplung zwischen Künstler und Publikum, von der Unmittelbarkeit des Erlebens.
Und natürlich ist es dann auch an die Persönlichkeit des Musikers geknüpft. Man nimmt das öffentliche Auftreten wahr, verfolgt anhand der Alben die Entwicklung eines Menschen oder einer Band. Das steht doch alles in einem Wechselspiel. Es ist für mich z.B. ein Wert, dass ich die kommende Entwicklung eines Musikers noch nicht kenne. Es ist doch das Spannende, nicht vor einem fertigen Werk zu stehen, das nur noch im Rückblick zu betrachten ist.

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