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Musik muss nicht unbedingt „schön“ sein um mein Interesse zu wecken.
Viel mehr ist sie im günstigen Fall geeignet die Essenz des Daseins zu berühren und darüber zu berichten.
Sie kann eine besondere Form der Emphase für eine in Worte gefasste Aussage sein. Wenn dies glückt, vermag uns die emotionale Botschaft viel tiefer zu berühren als die pure Prosa. Aber auch rein instrumentale Musik kann Bilder oder Gefühle zum Leben erwecken. Dabei spielt natürlich die Reflektion des selbst Erlebten und der Seele eine große Rolle.
Beispiele für schöne instrumentale Werke, durch die der jeweilige Komponist einen kleinen Blick ins Arkadien gewährt, sind für mich „Morgenstimmung“ aus Peer Gynt von Edvard Grieg und „Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande“ aus der Symphonie No. 6 von Beethoven. Durch diese Kompositionen entstehen vor meinem geistigen Auge idealisierte Landschaften und eine Ahnung von einem „sorglosen“ Leben (im besten Sinne des Wortes).
Dass mit Musik – vereint mit der Aura der Performer – auch Unwohlsein, Bedrängnis oder Urängste ausgelöst werden können, haben z. B. Throbbing Gristel in ihren stärksten Momenten schon bewiesen.
Jetzt noch zwei andere Aspekte bzgl. Musik als Kommunikationsmittel:
Pop- und Rockmusiker schaffen es offenbar, durch ihre Werke das Lebensgefühl von Jugendlichen zu „verdichten“ bzw. auf den Punkt zu bringen – und dies mehr als es die meisten Jugendlichen durch eigenes Potential vermögen. Diese Musiker / Bands werden dann als „State Of Mind“ kommuniziert. Die Industrie weiß diesen Aspekt natürlich zu nutzen.
Manche versuchen aber auch mittels bestimmter Musikstile eine „Mauer“ um sich herum aufzubauen, durch die nur Personen mit der gleichen „Wellenlänge“ gelangen sollen.
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Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755