Re: Der Wert von Musik an sich

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mistadobalina

Registriert seit: 29.08.2004

Beiträge: 20,833

Hallo Santander,
vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Ich freue mich immer darüber, wenn du im Forum etwas schreibst und empfinde deine postings als wirkliche Bereicherung. Schade, dass du so selten vorbeischaust.

Im großen und ganzen gebe ich dir Recht. Ich sehe aber auch Chancen und Möglichkeiten in iPods und ähnlichen Gadgets, wie es es auch schon in den 80ern bei Walkman gesehen habe.

Das massenhafte Herunterladen von mp3s ist eine Unsitte, die bei vielen, die ich kenne, schon zur Übersättigung geführt hat. Die sitzen jetzt hilflos vor ihren Bergen und können nichts damit anfangen, weil sie sich nicht auskennen. Man sieht, Besitz allein macht eben wirklich nicht glücklich. Übrigens kenne ich da mehr Erwachsene als Jugendliche, die sich so verhalten (Jugendliche müssen in ihrer Peer Group auch über Wissen erfügen, sonst erlangen sie kein Ansehen). Da sind dann aber auch in der Regel Leute, die sowieso gern alles raffen, was sie (umsonst) unter die Finger bekommen. Glücklicherweise gehören sie nicht zu meinem Freundeskreis. In dem allerdings stelle ich immer wieder fest, dass so gut wie niemand die Titel mit Namen kennt, die er so hört und erstaunlicherweise auch mag. Ich glaube, sowas gab es und wird es auch immer geben, egal wie groß das Angebot auch sein mag. Die wenigsten kennen sich so aus, dass sie sich Namen und Interpret merken – ich werde ständig nach solchen Dingen gefragt und weiß auch meistens was es ist.

To cut a long story short: ich glaube, dass durch das massenhafte Angebot auch wieder eine Kehrtwende eintreten kann, dass die Leute unterscheiden müssen, um sich nicht hilflos zu fühlen, dass sie auswählen, benennen und einordnen können. Oder einfach ihren eigenen Geschmack finden. :-)

Beste Grüße!

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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)