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MistadobalinaUnd um auf den Wert der Musik zurückzukommen: Die Plattenindustrie hat das Ihre dazu beitragen, Musik als Kulturgut permament zu entwerten. Ich erinnere nur mal an vielen Acts die in einem Ex und Hopp-Wahn konstruiert und auf den Markt geworfen wurden, nur um Kohle zu scheffeln.
Richtig. Hat mich aber eher mehr dazu veranlasst, die gute Musik zu lieben und ihr Respekt entgegenzubringen.
Aber, wie schon mal gesagt, zum Pop des letzten Jahrhunderts gehören seine Produktions- und Vermarktungsbedingungen (genauso wie die heute veränderten zu seiner Wertigkeit gehören). So lässt sich von einer Single-Hülle durchaus auch der lieblose Umgang der Firma mit ihren Musikern ablesen wie natürlich auch das Umgekehrte. Es wird erkennbar, dass sie sich womöglich trotzdem auf dem Markt durch- und in den Ohren und Herzen festgesetzt hat etcpp. Ein sehr weites Feld.
Und wenn Cassavetes oben meinte
Musik ist bereits, seit es die ersten Schellacks gab, eine x-beliebige, jederzeit verfügbare Ware. Wer Exklusives will, der muß in der Zeit schon zurückgehen bis an die Fürstenhöfe, wo man sich für besondere Anlässe noch von Bach und Konsorten speziell was Schönes komponieren ließ.
so gehört doch genau das zum Wesen des Pop, dass er als x-fach reproduzierbare Ware durch den Raum geistert. Es geht dabei wahrlich nicht um Exklusivität.
Hemmende Produktions- und Marketingbedingungen, wie wir sie kennen (obwohl es ja auch Zeiten gab, in denen jeder Hanswurst eine Platte aufnehmen durfte und das Geld nachgeworfen bekam), müssen nicht unbedingt den schlechtesten Einfluss auf den Output haben, auf die Quantität sicherlich, aber nicht auf die Qualität.
Ich kann Observers Umgang mit den neuen Möglichkeiten, so wie er ihn beschrieben hat, bestens nachvollziehen, würde nie die Nase darüber rümpfen oder was auch immer. Nur muss ich selber nicht diesen Weg gehen. Ginge ich ihn, würde ich alles dran setzen, die gefundene und für wertig erachtete Musik auf dem herkömmlichen Tonträger Vinyl zu bekommen. Mir reicht aber mein derzeitiges Forschen und Suchen und Kaufen schon jetzt völlig. Mehr schaffe ich nicht. Und es ist ja nun wirklich nicht so, dass man sich Neuem gegenüber als ewig Gestriger, Altvorderer (das hat der Hofacker hier eingeführt, oder )oder „lange toter Rentner“ versperren würde.
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