Re: Der Wert von Musik an sich

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paranoid

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Bauer EwaldVor 20 Jahren war die allgegenwärtige Verfügbarkeit fast jedes Albums, jedes Songs ein Traum von mir. Mit dem Aufkommen von Napster ging dieser Traum für mich in Erfüllung. Ich habe anfangs runtergeladen bis die Leitung glühte, jedes Album von dem ich irgendwann mal gehört hatte daß es interessant für mich sein könnte, jeden Song. Es bedurfte einige Zeit zu erkennen daß der Preis für diese Mega-Verfügbarkeit auch eine große Beliebigkeit war die in der Tat einen Wertverlust des einzelnen Albums bzw. Songs bedeutete, und eine Minderung der Freude an Musik.

Was Du meinst ist mir vollkommen klar. Diese Abwertung der Musik durch inflationäres Downloaden geschah allerdings einzig durch Deinen Umgang damit, nicht durch die Verfügbarkeit an sich. Dahinter steckt unser aller tiefer Wunsch etwas besitzen und festhalten zu wollen. Haben, haben, haben.

Ich schätze in 20 Jahren benötigt man diesen Umweg über das Downloaden auf den PC nicht mehr, sondern hat (wenn man mag) ein mobiles Gerät, das an jedem Ort zu jeder Zeit auf monströse Server mit Musik zugreifen kann. Gegen eine monatliche Grundgebühr hat man die komplette Palette an Musik verfügbar. In dem Moment erübrigt sich der ganze Sammeltrieb. Dadurch entsteht einerseits Abhängigkeit, aber andererseits auch Freiheit.

Das letzte Hemd hat keine Taschen.

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