Re: Der Wert von Musik an sich

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amadeus

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Die Diskussion erinnert mich an eine meiner ersten VWL Vorlesungen zum Thema „Wert und Preis“. Danach bestimmt der Preis, den jemand für eine Gut zu zahlen bereit ist, seinen Wert.

Als Junge hatte ich mir vom mühsam ersparten Taschengeld meine ersten Schallplatten gekauft. Sie hatten für mich einen sehr hohen Wert, weil der Preis (relativ für meine Situation) sehr hoch war. Sowas wie ein Schatz, den ich mir ab und zu leisten konnte.

Wenn ich dies mit einem kostenlosen Download vergleiche, den ein Jugendlicher heute macht, erscheint mit der „Wert“ der Musik tatsächlich reduziert zu sein. Sie ist im Überfluss vorhanden und leicht zugänglich. Nicht mehr knapp und kostbar wie früher. Was einfach und billig zu erwerben ist, hat einen geringeren Geldwert.
Rein bilanztechnisch ist ein CD heute geringer bewertet als eine LP früher.

Der ideelle Wert der Musik ist aber nicht vom Sachwert seines Tonträgers abhängig. Ich würde für eine mir wichtige CD mehr bezahlen als 15 Euro. Folglich kassiere ich eine Konsumentenrente für den nicht gezahlten Mehrwert. Musik ist zwar preiswerter geworden, aber ihr eigentlicher Wert hat sich für mich nicht geändert.

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