Re: Der Wert von Musik an sich

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djrso
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DJ@RSO, Moderator, Erfasser

Registriert seit: 05.02.2003

Beiträge: 15,969

WolfenIch finde, man sollte sich nicht zu vorschnell von dem derzeitigen Standardtonträger CD verabschieden.
Neuerungen wie z.B. die SACD, die Audio-DVD oder diverse Mp3-Formate (als Originaldatenträger) müssen erst einmal am Markt so durchgedrückt werden, daß eine wirklich breite Käuferschicht sie akzeptiert. Und das sehe ich im Moment und für die nächsten paar Jahre nicht als sehr realistisch an.

Die Vinylveteranen, wie DJ@RSO sie gerne bezeichnet, mögen jammern und den Verlust echter Werte und das Wohlfühlgewicht der großen schwarzen Scheiben bedauern. Obwohl ich die Gefühle gewisser Vinylisten in Grenzen nachvollziehen kann, ist das Wehklagen (verbunden mit einer gewissen sturen Beharrlichkeit) für mich persönlich ohne jede Bedeutung.
Der Tonträger ist bei mir im Grunde Mittel zum Zweck. Wichtig ist mir, was aus den Lautsprechern an gutem Klang und toller Musik rauskommt. Grundsätzlich genieße ich die Musik, nicht den Träger derselben.
Gäbe es übermorgen kleine Datenkristalle und schön designte Abspielgeräte in Acryloptik, ich hätte keinerlei Probleme damit.

Bei dieser ganzen Diskussion um Wert und / Unwert von Musik scheint es mir bei einigen Vinylisten doch manchmal mehr um den alten Tonträger und dessen Verherrlichung, als um die Musik selbst zu gehen. Jedenfalls ist das mein Eindruck. So wenig sie es offenbar mögen, wenn bei der Wertediskussion auch einmal auf neue Tonrträger und das ganze Drumherum eingegangen wird, so sehr kommen sie immer wieder selbst auf die vehemente Verteidigung ihrer lieb gewonnen schwarzen Scheiben zurück, die doch letztendlich auch NUR Trägermaterial sind.
Von daher vermeide ich es konsequent, mit wahren Vinylisten in Diskussionen oder gar Streitgespräche einzutreten. Sie haben für mich keinerlei Nährwert, da ich (gerade in diesem Forum) die Erfahrung machte: Vinylisten (und allen voran Herr Doebeling) sind in keinster Weise von ihrer Auffassung abzubringen. Und weshalb sollte ich gegen Beton rennen ? Vinylisten sollen mit ihrem Vinyl glücklich sein. Ich gönne ihnen tonnenweise schwarzes Material, auch ihre Glückseeligkeit wie auch ihr Wertempfinden der Schallplatte gegenüber.

Dabei möchte ich ausdrücklich betonen, dass der Ausdruck „Veteranen“ für mich eindeutig nicht negativ besetzt ist. Ich stütze mich gern auf die Erfahrung der „Altvorderen“ um einen weiteren, ausgelutschen Begriff zu verwenden. Wenn diese erfahrerenen „Vinyl-Veteranen“ ( wie es hier meist, wenn auch nicht immer geschieht ) auch noch einen Schritt auf die „jugendlichen Digitalos“ zu machen, und ihnen nicht jegliche Kompetenz absprechen, kann die Diskussion für alle Beteiligten fruchtbar sein, so wie es zur Zeit, zumindest für mich, wieder der Fall ist.

Verdammt, jetzt bin ich selbst auch wieder Off Topic gelandet….

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