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observerViel wichtiger als veränderte Vertriebsmethoden und Änderungen bzw. Wegfall des Tonträgers finde ich die Fortschritte in den Produktionsbedingungen. Es ist heutzutage möglich, in verblüffender Qualität „Homerecordings“ zu erstellen und losgelöst von der Finanzierung durch ein Label in der Lage zu sein, seine Ideen umzusetzen. Diese Liberalisierung der „Produktionsmittel“ empfinde ich als große Chance. Sie konfrontiert uns aber auch mit einer schier unübersichtlichen Masse an (zugegebenermaßen oft auch schlechten) Veröffentlichungen. Unter früheren Bedingungen war es ja sicher schon ein Wert an sich, überhaupt einen Plattenvertrag und damit die Studiokosten finanziert zu bekommen.
Hervorgehoben deine Wertungen.
Ich sehe das keinesfalls so positiv von den Ergebnissen her. Lange nicht jeder Möchtegernmusikbastler ist ein Künstler, nicht jede Idee eine wirkliche oder gar kostbare und Liberalisierung im künstlerischen Bereich beleibe kein Wert an sich, sondern sie kann ganz schnell zu Beliebigkeit und Belanglosigkeit verkommen. Im öffentlichen Bewusstesien mag sich dann mehr und mehr durchsetzten: Alles ist erlaubt, alles ist richtig, alles ist gut, alles ist egal, alles gleich viel/wenig wert.
Dabei hänge ich keinesfalls einem „hehren“ Kunstbegriff an. Aber ich denke, das weißt du, Observer.
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