Re: Der Wert von Musik an sich

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observer

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otis
Nur eines möchte ich ergänzen: Nicht nur die Art des Musikhörens wird sich ändern/hat sich geändert, sondern auch das Kunstprodukt Musik selber, denn die Produktions- und Vermarktungsbedingungen haben sich massiv geändert bzw. ändern sich gerade.
Das beginnt bei den „Machern“, die keine „Musiker“ mehr sein müssen, geht über die völlig anders geartete Vermarktung (keine Abhängigkeiten mehr von Firmenbossen, keine anfassbaren Träger mehr etcpp, ein weites Feld) bis hin zu eben jenem veränderten Hören. Das war völlig wertfrei gemeint.

Viel wichtiger als veränderte Vertriebsmethoden und Änderungen bzw. Wegfall des Tonträgers finde ich die Fortschritte in den Produktionsbedingungen. Es ist heutzutage möglich, in verblüffender Qualität „Homerecordings“ zu erstellen und losgelöst von der Finanzierung durch ein Label in der Lage zu sein, seine Ideen umzusetzen. Diese Liberalisierung der „Produktionsmittel“ empfinde ich als große Chance. Sie konfrontiert uns aber auch mit einer schier unübersichtlichen Masse an (zugegebenermaßen oft auch schlechten) Veröffentlichungen. Unter früheren Bedingungen war es ja sicher schon ein Wert an sich, überhaupt einen Plattenvertrag und damit die Studiokosten finanziert zu bekommen.

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