Re: Der Wert von Musik an sich

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otis
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lathoUnd das bedeutet für 1984 wie für heute: das Trägermedium ist betroffen. Die Art wie und wann man Musik hört, wird sich deswegen ändern bzw hat sich geändert.
Das was WD im zitierten Thread (ich nehme an auch für Dich und Mikko) geschrieben hat: der Wert in der Musik besteht aus Annäherung, Verstehen und „Eintauchen“ in diesselbe, sehe ich davon aber nicht betroffen. Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.

Alles korrekt. Ich habe nichts gegen die digitale Welt, wenn sie meinen Anforderungen genügt. Werde meine alte Kleinbild-Kamera demnächst wieder reaktivieren. ;-)

Nur eines möchte ich ergänzen: Nicht nur die Art des Musikhörens wird sich ändern/hat sich geändert, sondern auch das Kunstprodukt Musik selber, denn die Produktions- und Vermarktungsbedingungen haben sich massiv geändert bzw. ändern sich gerade.
Das beginnt bei den „Machern“, die keine „Musiker“ mehr sein müssen, geht über die völlig anders geartete Vermarktung (keine Abhängigkeiten mehr von Firmenbossen, keine anfassbaren Träger mehr etcpp, ein weites Feld) bis hin zu eben jenem veränderten Hören. Das war völlig wertfrei gemeint.
Meine Wertekonservativismus, was Musik anbelangt, bezieht sich, um das noch mal klarzustellen, weniger auf den Tonträger als auf Musik als Kunstform.
Dieser Kunstcharakter ist sicher nicht erst heute in Gefahr. Gewisse heutige Möglichkeiten können aber zu seiner Verwässerung sicher sehr beitragen.

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