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otis[…]
ad2 stimme ich Mista ausdrücklich zu, dass wir es heute mit einer eklatanten Veränderung im Bereich der Popmusik zu tun haben. Dieses habe ich auch damals schon, u.a. in dem gelinkten Thread, sehr deutlich gemacht und diese Veränderung keineswegs von vornherein verteufelt, auch wenn Owl mir das damals gern nachsagen wollte. Ich stehe dieser Revolution, die sich ohnehin nicht aufhalten lässt, auch nicht als Vinyl-Veteran mit Ängsten gegenüber, mir ist diese Entwicklung egal. Es geht für mich nur darum zu verstehen, wie sich die Werte-Koordinaten (Musik als Kunst, Ware, Ausdruck, …) in diesen neuen Zusammenhängen verändern mögen. Das war Mistas Frage. Nur habe ich ehrlich gesagt keine Lust, mir selber darüber irgendwelche Gedanken zu machen, da ich mich dieser Entwicklung in Teilen entziehe. Was mein gutes Recht ist.
Klar. Die digitale Revolution (und ich denke, dass man das inzwischen ohne Anführungsstriche schreiben darf) halte ich generell für zu wichtig, als dass sie einem egal sein kann (nicht auf Dich bezogen, Du hattest ja nur die Musik-Träger-Diskussion gemeint, oder?). Um WD sinngemäß zu zitieren: wo unterhalten wir uns denn? Und die digitale Revolution in der Musik fängt mit der CD an, nicht mit MP3s und Streaming. Und das bedeutet für 1984 wie für heute: das Trägermedium ist betroffen. Die Art wie und wann man Musik hört, wird sich deswegen ändern bzw hat sich geändert.
Das was WD im zitierten Thread (ich nehme an auch für Dich und Mikko) geschrieben hat: der Wert in der Musik besteht aus Annäherung, Verstehen und „Eintauchen“ in diesselbe, sehe ich davon aber nicht betroffen. Korrigier mich, wenn ich da falsch liege.
otis
Einzig eines bedauere ich persönlich sehr: dass Musik offenkundig nicht mehr den Stellenwert für Jugendliche hat, wie es früher mal der Fall war. Vor allem auf der Basis des SZ-Artikels auf S. 1 heute Morgen, in dem davon die Rede ist, dass der Austausch von extremen Gewalt/Snuff/Porno…-Videos per Handy heute so extrem zugenommen haben soll.
Ja, der Vorfall ist sehr bedauerlich. Aber ich bin nicht so sicher, dass man das als Hauptmerkmal der Digitalisierung hernehmen sollte. Was ich eher sehe, ist dass Video und Bilder wichtiger und vor allem verfügbarer geworden sind (früher gab’s gerade mal den Walkman).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.