Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Der Wert von Musik an sich › Re: Der Wert von Musik an sich
Ich glaube, Mikko legt halt nur in Läden auf, wo von vornherein klar ist, dass nur Vinyl-Singles gespielt werden. Da gehen dann wohl auch nur die Leute hin, die genau das schätzen. Nachempfinden kann ich das nicht. Ich finde es wirklich nicht mehr zeitgemäß, und für mich wäre es sehr viel spannender, zu sehen, wie so ein DJ mit iPods hantiert.
Heute habe ich im neuen „Q“ gelesen, dass die CD nicht mehr lange leben wird und wohl in den nächsten Jahren zum Sammlerobjekt werden wird. Man sagt, dass die jetzt 30jährigen die letzten sein werden, die noch CDs kaufen. Ich sehe schon jetzt an den 10jährigen, dass herkömmliche Tonträger keine Relevanz mehr haben.
Im Artkel wird auch konstatiert, dass bereits jetzt alle großen Schallplattenfirmen zum Verkauf stehen, und dass das nur bisher niemand zugeben will. 46 % der Musikhörer bei „Q“ bevorzugen bereits das mp3 Format.
Ich glaube, dass sich unsere Musik-Kulturlandschaft eklatant verändern wird. Dass Bands wie Artic Monkeys oder Clap Your Hands Say Yeah, die ihre Musik zunächst über das Net bekannt machten, erst der Anfang sind. Und ich denke auch, dass es wichtig und richtig ist, dass sich Musik von Tonträgern löst und sich nicht mehr auf bestimmte Formate beschränkt. Und dass dies eben auch ein Stück Freiheit für Musik und Komponisten ist. Ich finde das alles sehr spannend, weil wir die Wertigkeit von Musik ganz neu beurteilen müssen. Weil es vielleicht keine Hits mehr geben wird, sondern nur noch Musiker und Bands, die musizieren und ihr Publikum finden werden. Unglaublich spannend. Themen auch, über die ich sehr gern reden würde.
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)