Re: Der Wert von Musik an sich

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djrso
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DJ@RSO, Moderator, Erfasser

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Orvil PymEs geht weniger um die Wertschätzung des Vinyls (eine Haltung, die ich genauso wie Herr Rossi völlig nachvollziehen kann), als um die Geringschätzung anderer Medien, die zur Archivierung von Musik dienen können und auch in Zukunft eine immer größere Rolle spielen werden. Das ist und bleibt eine indivdiuelle ideologische Sicht der Dinge: Die Konnotation von Medium und Musik gewichtet eben jeder anders. Tatsächlich sind die Beiträge von Norbert die einzigen, die losgelöst vom Medium argumentieren.

Dass die Diskussion dann abdriftete oder abflachte, hat gewiss nichts mit dem gegenpoligen Statement von Mistadobalina zu tun. Aber Mikko hat da völlig recht: es ist schade, dass sich nicht jeder zuerst selbst hinterfragt, ob er etwas sinnvolles oder niveaureiches dem Thread zufügen kann (oder besser gar nichts schreibt, anstatt mit zusammenhanglosem Gebrabbel oder Liedtextzitaten eine an sich gute Diskussion verwässert).

Heftigster Einspruch ! ;-)

Denn ich schrieb, ziemlich weit vorne, wenn auch weniger verständlich und mit etwas anderem Ansatz schon :

Ich liebe die Musik, so wie ich sie höre, egal von welchem Tonträger sie kommt, ob das nun eine knackende Schallplatte, ein leierndes Tonband, ´ne cleane CD oder ein aseptisches MP3 ist.

(…) für mich bei Musik das „Lied“ an sich im Vordergrund steht. Von Beliebigkeit kann aus meiner Sicht keine Rede sein, man sollte vielleicht viel öfter Kunst Kunst sein lassen, und sich von tonträgerphilosophischen Beschränkungen befreien.

Wie Du ja schon sehr schön schreibst, ist für Dich vielleicht das Schlaflied Deiner Mutter von viel höherem Wert. Und, gibt es dass auf irgendeinem anderen „Tonträger“, als Deiner Erinnerung, Deinem Gehirn ? Sehr wahrscheinlich doch nicht. Das ist etwas, was nur in Deinem Innersten vor sich geht, befreit von jeglichen Philosophien und Tonträgerformaten. Das kann Dir niemand nehmen, und das, was Du dabei empfindest, wird bei iTunes auch niemals jemand herunterladen können.

und :

Dann stelle sich mir die durchaus ernst gemeinte und nicht provakativ oder beleidigend gemeinte Frage ( auch an Otis ) :

Bedeutet das im Umkehrschluss, das nur das, was richtig teuer war, auch gut ist / sein kann ? Das würde ja auch bedeuten, das bei zwei identischen Platten das jeweils teurere Exemplar besser wäre.

Das eine richtige Platte mit allem Drum und Dran einen anderen ( höheren ) Wert darstellt als eine gebrannte CD ohne Cover und Booklet, stelle ich gar nicht in Frage, weil das auch für mich so ist.

Eine günstig erworbene Platte von Amazon-Geiz-Geil-Anbietern kann aber doch, vom rein künstlerischem Standpunkt aus, nicht weniger wert sein, als die identische Platte zu einem höheren Preis von irgendeinem anderen Händler, oder ?

Wie gesagt, soll nicht beleidigend sein, aber das passt für mich nicht zusammen, künstlerischen Wert vom Kaufpreis abhängig zu machen.

Zugegebenermaßen habe ich allerdings das Thema zeitweise auch durch die zusätzliche Diskussion um de „Re-analogisierte Digital-Vinyl-Problematik“ in eine andere Richtung verschoben. Dafür bitte ich natürlich um Entschuldigung.

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Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!