Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Der Wert von Musik an sich › Re: Der Wert von Musik an sich
MikkoDas ist vermutlich wirklich eine philosophische Frage. Womöglich gibt es in einigen Jahrzehnten tatsächlich Popstars, deren Aufnahmen man nur noch individuell runterlädt und im I-Pod – oder was immer dann en Vogue ist – mit sich rumträgt. Aber wie bestimmt sich dann der Wert dieser Aufnahmen? Potenziert er sich im Verhältnis zur Zahl der Downloads, oder wie? Werden nicht trotzdem Hunderttausende Musikliebhaber manipuliert, indem man ihnen einredet, dass Sänger XY der beste und glaubwürdigste ist? Bedeutet das nicht eine unsägliche schreckliche Gleichmacherei? – Oder ist es die absolute Befreiung? Der Sieg der vollkommenen Individualität? Jedem seine eigenen TOP 100! Und keine gleicht den anderen. Wie unfassbar wundervoll – und dämlich. Wird nicht Musik auf diese Art zu etwas völlig Beliebigem, Wertlosem?
Zur Beliebigkeit:
Jeder Tonträger hat in meinen Augen den Zweck, Musik zur Verfügung zu stellen, abspielbar, abrufbar, verfügbar zu machen. Musik an sich ist nichts Reales, sondern eine Sinneswahrnehmung. „Musik ist gestaltete Zeit“ (Wikipedia).
Diese Wahrnehmung kann bei ein und dem selben Musikstück heute mal so und morgen mal anders sein. Das heißt, jedes Tonträgersammeln ist der Versuch, durch die Musik ausgelöste Glücksmomente beliebig oft wiederholbar zu machen. Das Prinzip ist immer das gleiche, egal in welcher Verpackung.
--