Re: Red Hot Chili Peppers – Stadium Arcadium

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djrso
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Das zwei Tonträger umfassende neue Album „Stadium Arcadium“ der Red Hot Chili Peppers wird im ersten, „Jupiter“ betitelten Teil durch die Single-Auskopplung „Dani California“ eröffnet. Dieser Track liefert dann auch gleich einen Hit ab, selbst wenn er ein wenig vorhersehbar und billig daherkommt. Eine weitere Auskopplung ist „Snow ( Hey Oh ), ein balladesk gehaltener Titel, der sich mit größerer Wahrscheinlichkeit auf künftigen Rock-Christmas-Compilationen wiederfinden lassen dürfte. In ähnlich ruhigem Fahrwasser schwimmt der Titeltrack, was ihm aber keinesfalls zum Nachteil gereicht. Etwas peppiger geht es bei „Hump Da Bump“ zu, wobei der Titel gegenüber den Vorgängern etwas abfällt, da er ein wenig farblos erscheint. Ähnlich verhält es sich mit „She´s Only 18“, auch hier lässt sich ein gewisses Maß an Beliebigkeit feststellen.

„Slow Cheetah“ dagegen kann wieder durch schöne Gitarren- und Vokalparts punkten, wobei besonders der Refrainteil in seiner sentimental berührenden Art einen ganz eigenen Charakter aufweist. Das kraftvolle „Torture Me“ wird von einer funky Basslinie eingeleitet, wirkt allerdings insgesamt etwas angestrengt-hektisch. „Especially In Michigan“ erinnert streckenweise in der Führung der Gitarrenstimme an die Spielweise von U2´s The Edge und „C´mon Girl“ hört sich ein wenig so an, als würden hier Ideen und Motive aus „Dani California“ und „Snow“ noch einmal wieder verwendet, ordentlich durchgeschüttelt und zu einem „neuen“ Titel verwurstet. Das Ergebnis ist zwar nicht schlecht, wirkt aber durch den geschilderten Sachverhalt ein wenig wie ein zweiter Aufguss : Gewohntes Aroma bei gleichzeitig erheblich nachlassender Intensität.

„Wet Sand“ baut sich zunächst etwas zäh auf, hüllt dann aber mit zunehmender Spielzeit in ein derart wohlig-warmes Gefühl ein, das es ein Freude ist. Mit dem weitgehend unspektakulären „Hey“ klingt der „Jupiter“-Teil des Albums aus.

Das gefällige „Desecration Smile“ bildet als charakteristisches Peppers-Stück den gelungenen Auftakt des mit „Mars“ betitelten zweiten Teils von „Stadium Arcadium“ Positiv fällt auch die Bilanz der Stücke „Tell Me Baby“, „Hard To Concentrate“ und „21st Century“ auf, wobei Letztgenanntes etwas schwächer ausfällt als die Vorgänger. Die nachfolgenden Titel „She Looks To Me“ und „Readymade“ setzten sich kaum dauerhaft im Gehör fest, Letzteres nervt sogar ein wenig durch krachig-nervigen Rhythmus und Gitarren-Gegniedel. Schön, wenn auch etwas getragen und zu kurz geraten ist dagegen wieder „If“. Kaum etwas auszusetzen ist auch an „Animal Bar“, dass sich nahtlos in die Reihe der Highlights einfügt.

Hiernach geht der Platte merklich die Luft aus und beginnt deutlich, an Dichte zu verlieren. Daran ändert auch das noch einmal recht schöne „Turn It Again“ nichts mehr und „Death Of A Martian“ schließlich beendet den „Mars“-Abschnitt der Platte auf ebenfalls nicht weiter erwähnenswerte Weise.

Zusammenfassend hätte eine Beschränkung auf die zum Teil wirklich guten Titel unter Auslassung des schwächeren Materials EINE sehr hoch zu bewertende Platte hervorgebracht. Die Realität sieht jedoch anders aus und der Höchstwertung stehen auf „Stadium Arcadium“ ( besonders im zweiten Teil ) den insgesamt nicht wenigen Highlights zu viele „Füller“ gegenüber, sodass dieses Album zusammenfassend nicht mehr aber auch nicht weniger als **** erreichen kann.

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Doe maar gewoon... dan doe je al gek genoeg!