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Ich habe das Album gekauft, weil „Star Witness“ so überragend gut ist (den Track konnte man vorab hören). Da stimmt einfach alles: Melodien, Text, musikalische Umsetzung… Der Song geht mir kaum noch aus dem Kopf. Das Album insgesamt ist nicht so gut, wie „Star Witness“ versprochen hat, aber besser, als man nach Jürgen Ziemers Kritik im RS befürchten mußte. Das Rating von Pitchfork (7.7) stimmt ganz gut mit meiner Wahrnehmung zusammen (also ***1/2 bis ****).
Es fängt sehr gut an: zuerst „Margaret vs. Pauline“, melodisch und textlich attraktiv, mit Garth Hudsons auffälligem Klavier, dann „Star Witness“ und „Hold on, Hold on“, das auch ganz phantastisch ist, majestätisch und dunkel (der Track gefällt mir sogar fast am besten, er ist bloß zu kurz). Dieses Niveau kann aber nicht gehalten werden. Von den übrigen Tracks gefallen mir besonders das Titelstück (recht geheimnisvoll, mit gekonnt atmosphärischem Gitarrenspiel), „Dirty Knife“ (ein Mann verfällt dem Wahnsinn – dunkel und dramatisch umgesetzt), „Maybe Sparrow“ (ganz großartig gesungen) und „The Needle has landed“ (wegen Melodie und Gesang). Bemerkenswert ist auch noch „Lion’s Jaws“, denn da klingt Neko Case ein bißchen wie Freakwater. Die beiden kurzen Tracks (der vierte und der vorletzte) irritieren mich, denn sie wirken auf mich wie Fragmente von guten Songs, die dann nicht fertig geworden sind. Überhaupt irritiert mich ein bißchen, daß einige der Songs irgendwie unvermutet enden.
Aber das Wichtigste ist: Was ist das für eine tolle Sängerin! Kraftvoll und kontrolliert. Ziemer hat in seiner Besprechung geschrieben, ihre Stimme sei einen hingebungsvollen Seufzer wert. Oh ja!
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To Hell with Poverty