Re: Die besten Live-Alben?

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kingberzerk

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Allman Brothers: Live at Fillmore East ***

Nach sehr langer Enthaltsamkeit habe ich mir dann doch das Album geholt und stelle fest: ich mag es nicht. Das bedeutet: je weniger Gitarrensoli, desto besser. Die Allman Brothers insgesamt sind in meiner persönlichen Werteskala ohnehin gesunken mit der Zeit, einige Stücke aus „Eat a Peach“ sind geblieben. Stücke wie „In Memory of Elizabeth Reed“, „Hot‘ Lanta“ und „You don’t love me“ mag ich schon – überhaupt, wenn sie sich über Akkordvariationen und kompositorische Breite definieren und nicht über Virtuosität, denn so umwerfend finde ich die Gitarrenexzesse nicht. Virtuos oder nicht, auf mich wirkt es aufdringlich. Der Gesang ist ja auch nicht gerade der Burner. Ich weiß, man sollte es hermeutisch betrachten, aber mich lässt das kalt.

Eine ähnliche Wiederbegegnung habe ich mit „Recorded Live“ von Ten Years After versucht. Einst mochte ich es gern, glaubte es zumindest. Heute kann ich nicht mal mehr die Seite mit „I Can’t Keep From Cryin'“ im Stück durchhören, aber eine geschnittene Fassung hat geholfen.

Irgendwo wurde hier das Rainbow Concert von Clapton erwähnt: entsetzlich.

Entsetzlich fand ich 1980 übrigens das Toronto Live Peace Ding von Lennon, besonders wegen der Seite mit Yoko. Ernstzunehmende Leute haben inzwischen berichtet, dass sie das Album vermissen, „besonders wegen der guten Albumseite, Yokos.“

Queen Live Killers, Kiss Alive oder Alive II und if you want Blood von AC/DC sind wirklich passé, merkte ich neulich wieder. „If you want Blood“ geht noch am ehesten. Auf der Kiss Alive II sind ja noch Studiotracks drauf, und „Larger than Life“ mag ich immer noch. Als Schüler fand ich das gut, ähnlich wie „At Budokan“ von Cheap Trick.

Außerdem mag ich Rory Gallagher, aber ich weiß nicht mehr was, ich dache es immer nur. Aber als ich neulich die „Irish Tour ’74“ mit nach Hause nahm und auflegte, habe ich mich doch etwas gewundert. Wie grob, ungeschlacht und aufdringlich besonders die Mitmusiker auf dem Album sind! Für Längen hatte man damals auch kein Gefühl, besonders der Keyboarder nicht. Mit „Too Much Alcohol“ kann man mich jagen, mir gefällt fast nur „Million miles away“.

Neulich die Ya Yas aus der Bibliothek ausgeliehen: ich finde das Album schrecklich. Aber das Cover ist schön.

Apropos Längen: Phish und Greatful Dead? Njet.

Zwei Live-Alben, die mir über die Jahre geblieben sind: Live in Montreux ’78 von Jan Akkerman und Electric Fairyland von Larry Coryell, auch Montreux, aber 1971.

Dank des RS-Forums bin ich aus der YCDTOSA-Reihe von Zappa auf das Helsinki-Konzert aufmerksam gemacht worden (Vol. 2), herzlichen Dank noch einmal, auf jeden Fall in der Hall of Fame.

„Live in Europe“ von Miles Davis: dieses Konzert in Antibes mit dem damals 17-jährigen Tony Williams gefällt mir ausgezeichnet. Ist aber sehr konsistent und formbewusst, no excess available. War ja auch noch eine ganz frische Band.

Bob Dylan live 1964 (Bootleg Series Vol. 6)

Roxy Music: Viva!

Herbie Hancock Quartet: V.S.O.P

Trio: Live im Frühjahr ’82

Jimi Hendrix / Band of Gipsys

Fank Zappa: Roxy & Elsewhere

Muddy Waters: Muddy „Mississippi“ Live & Live at Newport 1960

Thumbs up.

„Live at Leeds“ der Who habe ich nicht gehört, aber kann mir jemand sagen, wie „Live in the Roxy, LA“ von Brand X ist? „Livestock“ finde ich eher so mittel. Das ging doch bestimmt besser.

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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.