Re: Reeperbahnfestival – Hamburg

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nachtmahr

Registriert seit: 22.01.2005

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Ja, Wollny war klasse in der Kirche. Danach sah ich noch Nigel Wright im Imperial Theater, der diesmal allein auf der Bühne stand (war das letzte Konzert der Tour, alle anderen Termine wurden abgesagt, Anfang 2013 erscheint nun das neue Album). Zu Ewert and The Two Dragons bin ich dann nur aus Solidarität mitgegangen (klingen irgendwie nach Midlake, nur ohne die Streicher). Denkwürdig hiernach der Auftritt von Cold Specks im Imperial, die mit ihrem doomigen Indie-Soul wohl so einige Feierlaunige verstörte und mit der unverstärkt ins Auditorium geschrien-gesungenen Version von „Old Stepstone“ am Ende befreiend-frenetischen Jubel erntete.
Zum Abschluss haben wir dann noch ein wenig über die schroffen Bonmots und zotigen Anekdoten des Olli Schulz gelacht („Halt die Fresse, krieg ’n Kind“).

In diesem Jahr hat mir sehr gut gefallen, dass nicht nur Pop-Acts mit Horizonterweiterung zu Klassik und Jazz („Generation Geige“) geladen wurden, sondern auch die andere Seite, repräsentiert von Musikern aus Klassik und Jazz, die die Grenzen hin zum Popkulturellen dehnen (Spark, Michael Wollny, Max Richter…), Gehör fand.

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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)