Re: Reeperbahnfestival – Hamburg

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nachtmahr

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Habe gestern zunächst ein paar Open-Air-Sessions auf dem Spielbudenplatz besucht:
Einar Stray: leider viel zu kurz, aber sehr schön
Nicolas Sturm: neuer DeutschPoet, geht
Sweet Sweet Moon: der Österreicher loopt seine Violine wie ein Owen Pallett mit Knarz-Stimme, interessant

Danach Yellow-Lounge-Abend im Grünspan:
das Kammer-Quintett Spark (Pianist, Cellist, Violinist, Flötistin, Flötist), dessen Album „Folk Tunes“ jedem Freund moderner Klassik wärmstens empfohlen sei, rockte ganz klar das Haus, nennt sich nicht von ungefähr „die klassische Band

der „Piano-Boy“ (und Gamer) Benyamin Nuss konnte dann u.a. mit Debussy und Interpretationen der Computerspiel-Kompositionen des Japaners Nobuo Uematsu für lauschende Kontemplation sorgen

zum Abschluss gab es dann Max Richters Neubearbeitung der „Vier Jahreszeiten“ mit den Hamburger Symphonikern (so um die 20 Spieler), Elfa Rún Kristinsdóttir an der Violine, dem Dirigat von André de Ridder und einem anwesenden, sehr sympathischen Richter

Ein toller Abend, umrahmt von DJ-Sets (David Canisius) und Anmoderationen des Chefs von Universal Music Classics & Jazz, der eine weitere Zusammenarbeit mit den Elbphilharmonie Konzerten versprach. Wäre ja sehr schön, so voll wie sonst im Berghain war es am Donnerstag wohl nicht gerade.

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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)