Re: Reeperbahnfestival – Hamburg

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nachtmahr

Registriert seit: 22.01.2005

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Mit Sicherheit eine der musikalisch spannendsten Veranstaltungen am Samstag war der Spot on Denmark-Abend im Knust. Dort sah ich die Art-Electro-Popper When Saints Go Machine und die verschroben-brillanten Oh No Ono, deren Album „Eggs“ wohl mit zum Besten gehört, was ich in diesem Jahr zu Gehör bekam.
Ansonsten: Rekordschlange vor dem D-Club wegen den Editors (Nicht-Festival-Passanten fragten immer wieder nach, wofür man denn hier anstehen würde), ungemütlich proppe auch das Grünspan bei Dear Reader (aber schön, das viel beschäftigte Menomena-Mastermind Brent Knopf mit auf der Bühne zu sehen), Kante in der Großen Freiheit einfach nur laut (Auch nicht besser als Jochen!, sagte jemand und hatte leider Recht – ich will die Free-Jazz-Elemente zurück).

Alles in allem wieder äußerst lohnenswerte drei Tage, mit einem sehr angenehmen und interessierten Publikum.
Freue mich schon auf nächstes Jahr (23.-25.09.2010)!

„Wenn es eine Stadt gibt, bzw. ein Festival, das das Zeug hätte, eine Showcase-Institution zu werden wie vergleichsweise das Noorderslag in Groningen, dann Hamburg. Denn wo Berlin es dank Popkomm-Unfähigkeit nicht geschissen bekommt und das Problem einer viel zu weit verstreuten Clublandschaft hat, wo Köln dann doch eher noch ein wenig zu provinziell gemünzt ist und zu sehr auf seine Elektro-Geschichte pocht, bietet Hamburg nicht nur eine hohe Locationgeschichte mit einigen fast historisch zu nennenden Clubs und vielen spannend-schicken neuen Locations, Hamburg hat einfach auch noch den Vorteil, dass diese Stadt eine ganz eigene internationale Strahlkraft hat, die eben auch das internationale Booking-Publikum anziehen könnte. Bleibt also spannend zu sehen, was aus dem Reeperbahn Festival in den nächsten Jahren noch werden kann. Wir werden das im Auge behalten…“ (Daniel Koch, intro.de)

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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)