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Elmo Zillerauch hier war nie von „stets“ die Rede, wie es manche gerne hätten. Immer dieser argumentative Schwachsinn, als hätte man selbst die 100% richtige Vorgehensweise, die auch bei 100% aller Filme anzuwenden ist (tschuldigung, das kriegst du jetzt ab, foka liest es hoffentlich auch (versteht es dann aber nicht)).
Natürlich kann ich mir einen Kaurismäki in OmU anschauen, möglicherweise auch ohne Untertitel. Bei einer sprachlastigen französischen Kommödie siehts schon anders aus. Da sind dann im Zweifelsfalle auch mal die Untertitel verkürzt, damit es passt. Aber hey, das ist sicher keine Entstellung der ursprünglichen Intention des Filmemachers, niemals.
Entspann Dich mal, das „stets“ bezog sich auf keine Aussage von Dir oder sonstjemandem in diesem Thread sondern auf meinen Satz – es gibt kein „stets“ und kein „immer“ in diesen Dingen, das ist doch klar.
Und selbstverständlich sind Untertitel keine perfekte Lösung sondern nur ein Hilfsmittel. Ich liess mich einst hier im Forum belehren, dass es tolle alte deutsche Synchronfassungen gibt (und ich kenne sie nicht, halte mich diesbezüglich mit Urteilen also zurück) aber was die Gegenwart so an Synchronfassungen hergibt, ist leider nicht sehr nach meinem Geschmack, zu oft dieselben Stimmen und vor allem, für mich am auffälligsten: keine tiefen Stimmen. Als hätte man in Deutschland vor einer sonoren Männerstimme oder einer Frauenstimme in Altlage Angst. Kennt man die Stimmen der Darsteller, wirkt das manchmal geradezu unfreiwillig komisch.
Allerdings, wenn wir bei den Feinheiten sind: auch eine Synchronfassung verkürzt oder verlängert, verändert zwangsläufig immer mal wieder den Sinn des Originals. Manchmal mögen es Nuancen sein, ein anderes Mal gibt es schlicht kein entsprechendes deutsches Wort und man muss sich mit einer Annäherung zufriedengeben.
Der Vorteil, den ich da bei den Untertiteln sehe ist, dass sie stets eine Ergänzung sind, während das Original ungefälscht (aber klar, manchmal auf völlig unverständlich und unbegreiflich) weiterhin zu sehen und zu erleben ist. Untertitel könnte man in diesem Sinne eher als Vorschlag sehen, während man bei der Synchronfassung – die ja zudem allzu oft das Gleichgewicht der gesamten Tonspur erheblich stört und die Stimmen viel weiter in den Vordergrund rückt – diese Wahlmöglichkeit nicht länger hat.
Was nun „besser“ ist, ist mir an sich Wurst, ich kenne meine Präferenzen und will sie keinem anderen aufzwingen, aber ich schätze mich glücklich, in einer Stadt zu leben, in der praktisch jeder Film in OmU-Fassung gezeigt wird (die Blockbuster gibt tes stets auch in Synchronfassungen).
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