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fokaDu bist aber auch ein komischer Typ!
Nein, im Ernst, wenn es um Musik geht, mag ich Deinen Popcorn-Einschlag sehr, aber bei Serien driften wir scheinbar komplett auseinander. Ich brauche da inzwischen meistens und regelrecht die große Geste, den serienumspannenden Handlungsbogen, um überhaupt ein Interesse zu entwickeln. Und ich will die spielfilmhafte Inzenierung, die Bilder, die mir Serien wie Mad Men oder The Americans bieten (bin aber auch grundsätzlich period dramas sehr zugeneigt, natürlich besonders solchen aus den 80ern). Es gibt allerdings immer wieder Ausnahmen, ich bin ja für alles offen. Girls kann ich leider auch nicht mehr sehen, langweilt mich so ca. seit der vierten Staffel. Vielleicht können wir uns aber bei Married treffen, das müsste Dir gefallen, so wie ich Dich einschätze.
(Und Louie fällt mir gerade noch schmerzhaft ein, wäre natürlich auch in meinen Top Ten – ach, sogar in meinen Top Five, wenn ich drüber nachdenke …)
PS: Halt and Catch Fire empfehle ich Dir hiermit NICHT, glaube kaum, dass Dich das erreicht (mich schon!).
Vielleicht habe ich das auch zu einseitig umschrieben, ich bin deutlich eher zu haben für Serials, als für Procedurals. eine Mischung ist mir allerdings tatsächlich oft am liebsten. Aber Serien müssen in erster Linie spannend sein für mich, das muss dann nicht mal zwingend das Thriller Genre sein. Das kann dann gerne auch Drama, coming Of Age, Comic-„Verserienierung“ o.a. sein. Es gibt einige wenige Sujets, die mir nicht so liegen. Historienserien oder Drogen/Mafiageschichten. Und eben diese ganzen, den Markt überschwemmenden „Schaut her so ist das Leben heute“ mit all seinen angeblichen Problemen und Psychosen. Ganz ehrlich da sind ja fast Fantasy-Serien näher an meinem Leben.;-)
Wichtiger aber als all das, und das erwähnte ich schon einige Male, ist der Faktor des Castes. Wenn mich von den Hauptfiguren keine packt, kein Schicksal mich wirklich interessiert, dann kann das Action, Thriller Mystery sein, dann funktioniert die Serie für mich nicht. So ist das z.B. sowohl bei The Americans als auch bei Breaking Bad. (The Player funktioniert gerade z.B. auch gar nicht bei mir, obwohl ich von der Serienbeschreibung dachte, das wäre ne klare Serie für mich.)
Bei Comedys bin ich zugegebenermaßen auch eher Old-School und bevorzuge die Multi Camera Comedies, die ja leider im Aussterben begriffen sind. Dennoch finde ich z.B. auch Louie oder Hello Ladies (völlig unterschätzt) super.
Meine liebsten Serien des letzten Jahres sind ja mit The Honourable Woman, The Leftovers und True Detective auch keine kompletten Popcorn-Serien.
Zu Friday Night Lights: Ein gewisser Hang zum American Football schadet sicher nicht, ist aber (meine Frau hat die Serie z.B. auch gesehen) auch nicht zwingend notwendig. Die Besetzung ist für mich bis in die kleinsten Nebenrollen hervorragend und der „Look“, wenn man sich daran gewöhnt hat (für mich war das damals, wahrscheinlich weil ich von völlig anders gefilmten Serien kam, erst mal schwierig reinzufinden), völlig fesselnd. Der Soundtrack ist großartig, schau dir nur das Intro an. Was mich aber am meisten beeindruckt hat, und das klingt in Anbetracht der Tatsache, dass ich noch nie in Texas war völlig albern, ist, wie wahnsinnig authentisch die ganze Geschichte wirkt, wie fein die Charakterzeichnung der einzelnen Charaktere ist, und wie sie dabei keine Minute langweilt.
Ich weiß, dass viele Leute vor der zweiten Season warnen, und ja es stimmt, diese ist auf Grund des damaligen Autorenstreiks etwas unausgegoren, für mich ist aber selbst diese besser als das meiste Andere, das ich aus dem Serienbereich kenne.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!