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Hotblack DesiatoKannst Du mal in einem Satz erklären was da so gut dran ist? Hab mal eine viertel Stunde in eine Folge reingeschaut, die darin Bestand dass sich mehrere Frauen praktisch ununterbrochen sich gegenseitig als Bitch beschimpft haben. Was geht sonst noch?
Die vielleicht beste Darstellung von Lebensrealitäten im kriminellen Milieu seit The Wire, die selbst wenn sie mal ein wenig ins Sensationalistische abdriftet, die Geschichten, die sie erzählt, nicht aus dem Auge verliert. Moderne Konflikte um Klasse, Rasse und Sexualität sind feste Bestandteile der Serie, ohne dass sie ins Sentimentale verfällt oder auf bloßes Shock Value zurückgreift. Stattdessen gibt es einen scheinbar endlosen Pool an interessanten Charakteren, die durch Rückblendungen nach und nach Facetten und Substanz gewinnen und versuchen, sich in diesem frustrierenden Netz zurechtzufinden. So richtig nimmt Orange Is the New Black m.E. erst so Mitte/Ende der ersten Staffel an Fahrt auf, aber seitdem ist es eine der besten Serien der letzten Jahre, die ich so gesehen habe – und auf gar keinen Fall auf irgendwelche „bitch fights“ reduzierbar.
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