Re: Bauer Ewalds MP3-Test: Ergebnisse und Auswertung

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wolfen

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MarBeckWenni ch es richtig verstanden habe, argumentiert Dick so:

Der mp3-Codec radiert gewisse „Informationen“, die in der ursprünglichen Aufnahme (=WAV-Datei) enthalten sind, nach einem bestimmten mathematischen Verfahren weg. Wenn man also die Chance erhöhen will, Unterschiede zu hören, muß man Musikstücke im Test verwenden, bei denen der Informationsverlust am höchsten ist. Dies ist eher bei „Krackmusik“als bei“graziler“ Musik der Fall.

Du hast den Ansatz, dass es bei „grazilen“ Musikstücken eher auffallen müßte, wenn etwas wegradiert wurde, und hast deshalb eher solche Lieder getestet. Das Problem ist das „wenn“. Falls Deine Annahme aus technisch-mathematischen Gründen nicht zutrifft, wirdt Du keine Unterschiede hören. Dann geht Dein „musikalischer“ Ansatz in’s Leere.

Persönlich stimme ich Dicks Argumentation zu.

Okay, ich bin kein wirklicher Experte in Sachen „Datenreduktion“.
Soviel mir bekannt ist, gibt es ja auch mehrere Verfahren bzw. mathematische Formeln, die dahinter stecken, also diverse Arten von Encodern (Lame-Encodierung z.B.).
Allen gemeinsam scheint eine Art von Standard zu sein, nach dem eine mathematische Formel bei der Datenreduktion in irgend einer Form berechnet, welche Musikteile (z.B. Ober- Untertöne) entweder vom menschlichen (Durchschnitts ?)Ohr nicht wahrgenommen werden oder von anderen Musikteilen, Tönen, Geräuschen etc. so überlagert werden, daß sie seperat nicht mehr hörbar sind. Je geringer die Bitrate, desto mehr wird wegrasiert. (einfach ausgedrückt und hoffentlich halbwegs korrekt. Experten mögen mich korrigieren).
Bei konstanter Bitrate (z.B. gutes Mittelmass von 192 kBits) und Musik mit vielen verschiedenen und / oder verschieden lauten Instrumenten bzw. Gesang (Rock, HardRock, Powerpop) dürfte man (bei durchschnittlich gutem Gehör) auf Grund von vielen Überlagerungen grundsätzlich recht wenig bis nichts an Differenzen wahrnehmen, es sei denn, man wüsste permanent genau, auf welche speziellen Klangteile man sich zu konzentrieren hat.

Bei akustischer Musik mit sparsamer und / oder sehr filigraner Instrumentierung, bei der man sich auf wesentlich weniger verschiedene Klangparts, Instrumente etc. zu konzentrieren braucht, dürften nach meiner Ansicht (und nach meiner Erfahrung) schon eher ein Unterschied hörbar sein.
In der Live-Sitzung habe ich das bei einem ruhigen, balladesken Song von Cara Dillon durchaus bemerken können, jedoch erst bei 128 kBits und konzentriertem Hören.
Da merkte ich, daß die Stimme nach meinem Empfinden ein Stück flacher und gepresster klang, das Volumen war nicht mehr in dem Maße wie bei der WAV-Datei vorhanden. Auch die Gitarre klang z.B. bei dem einen von mir erkannten Song von Christy Moore um ne Spur „kälter“ oder steriler (besser kann ich es im Moment nicht ausdrücken).
Aber wie gesagt: alles war ansonsten ruhig im Raum und ich hörte konzentriert.
Ich bin fest davon überzeugt, daß mir das im Alltagsbetrieb (oder gar im Auto) nicht aufgefallen wäre.
Und hätte ich z.B. „Dream Theater“ oder „Rush“ gehört, hätte ich wohl vollends passen müssen. Ich hätte sicherlich nicht gewusst, auf welche Instrumental- oder Sangesparts ich mich gerade hätte konzentrieren müssen, um Unterschiede festzustellen.

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[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )