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Bender Rodriguez
Und eben diese „technischen Begrenzungen“ waren zur Zeit der Aufnahme grösstenteils keine, bzw. sie waren vielleicht die modernsten technischen Errungenschaften ihrer Epoche. Im Nachhinein dann nur deswegen von „scheußlich“ zu sprechen wird ihnen nicht (oder nur in seltenen Fällen) gerecht. Außerdem finde ich es anmaßend, nach Jahrzehnten einen Sound aufgrund irgendwelcher mittlerweile erfolgten technischen Fortschritte in einem solchen Maße zu diskreditieren (es gibt sogar Leute, die empfinden einen „typischen 80er-Sound“ mit seinen klingelnden quietschvergnügten analogen Synthis als Nonplusultra – und nein, ich gehöre nicht wirklich dazu, obwohl…). Und gerade im Falle „Steve McQueen“ haben wir es nicht mit diesen gerne beschworenen „cheesy Keyboards“ im Vordergrund zu tun, sondern mit einer durchaus homogenen Produktion – zwar mehr oder minder ein Spiegel ihrer Zeit, aber keinesfalls aufdringlich. Außerdem ist – wie bereits bekannt – so gut wie jede Aufnahme auch ein Abziehbild ihrer Zeit – was auch gut so ist!
Eine letzte Frage noch, Sokrates. Würdest Du es begrüßen, wenn Alben (oder einzelne Songs) mit sog. zeitbedingten „Soundlimitierungen“ nochmals re-recorded oder neu abgemischt werden sollten? Ich nicht! Denn in 20 Jahren kommt dann der nächste daher und spricht von „scheußlich“ und „technischen Begrenzungen“ – und immer so weiter…
Also ich würde das nicht wollen, zumal die Erfahrung zeigt, dass nur selten etwas brauchbares dabei herauskommt, aber Alben müssen sich schon daran messen lassen, wie sie mit den zeittypischen Bedingungen umgegangen sind. Unangenehm ist die Produktion zwar nicht, aber sie ist auch nicht gerade besonders beeindruckend.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.