Re: Prefab Sprout

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sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

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Bender RodriguezNa, na, na, was heisst hier „ungefragt“? Ist das hier ein Diskussionsforum oder lediglich Dein wohlgehütetes Tagebüchlein? Wenn Du keinerlei Widerspruch zu Deinen Meinungen duldest, dann veröffentliche diese auch nicht!
Dies dazu!

Ungefragt, mein Lieber, bezieht sich auf den Richter, den Du gern spielst, die unzulässige Verallgemeinerung, die sich daraus ergibt, i.V.m. der Verurteilung („Klopper”), nicht auf eine Meinungsäußerung als solche. M.a.W. Du könntest konstruktiver sein und den Holzhammer stecken lassen. Danke.

Bender Rodriguez Zweitens, was denkst Du, wie ich mit Musik umgehe? Glaubst Du etwa, ich kaufe mir einen Tonträger, höre ihn ein-, zweimal und archiviere ihn dann auf Jahre hinweg? Wenn ich davon spreche, eine Platte wie „Steve McQueen“ mal wieder aufzulegen, dann liegen allenfalls wenige Monate zwischen zwei „Einsätzen“. Aber was rechtfertige ich mich vor Dir? Meine Hörgewohnheiten und Musikauswahl kannst Du ruhig mir überlassen…

Kaum etwas ist unzuverlässiger als das akustische Gedächtnis, wie mich meine Erfahrung lehrt. Deine Äußerung oben legte nahe, dass Du das Album länger nicht gehört hast, und dann verschafft ein Wiederhören gelegentlich einen erstaunlichen Aha-Effekt. So erging es mir mit „Steve McQueen”. Unterstellungen bzgl. Deiner Musikauswahl oder auch Deines Umgangs damit liegen mir fern.

Bender Rodriguez Drittens, Deine (Fehl-)Einschätzungen zu „Steve McQueen“ sind nunmal gelinde gesagt, ein wenig verwegen. „Plastiksound“ und „künstlich“ vollständig unzutreffend – aber werden ja allgemein immer gerne schablonenhaft genommen, um Aufnahmen einer gewissen Epoche abzuwatschen. Auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht! Hast Du schon einmal wirklich geplant „künstliche“ elektronische Musik der 80s gehört? Klar, ist ja wieder einmal „Geschmacksache“… – aber diese gewollte Ästhetik hat durchaus seinen Charme (und Daseinsberechtigung), auch wenn es manche einfach nicht begreifen können (oder wollen)…

Ich bin einer der größten Verteidiger der Achtziger, und sehe so manchen Soundlapsus nach, wenn der Song stimmt. Man muss allerdings gleichzeitig wissen, worauf man sich einlässt, wenn man Thomas Dolby als Produzenten wählt. Und nein, der ist nicht per se „böse”, sondern ich orientiere mich ausschließlich an dem hörbaren Ergebnis seiner Arbeit.
Später bildet sich dann gern der Mythos der gewollten ästhetischen Entscheidung, nur dass dabei übersehen wird, dass viele Sounds der Vergangenheit heute so scheußlich klingen, weil sie damals technischen Begrenzungen unterlagen – gerade an der Digitalisierung der Keyboards in den Achtziger wird das deutlich.

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams