Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Slowdive › Re: Slowdive
observer
Die Aufnahmen zu „Pygmalion“ haben ja zum Split der Band geführt haben. Neil Halstead und Rachel Goswell wollten eine neue musikalische Richtung einschlagen, mit dem sich der Rest der Band nicht identifizieren konnte. Creation Records auch nicht. Der Unterschied zu den Vorgänger-Alben ist auch wie Tag und Nacht. Wahscheinlich hat Halstead Talk Talk für sich entdeckt, so klingt zumindest das fast 10-minütige Eröffnungsstück „Rutti“. Verhallte Gitarrenakkorde werden minutenlang wiederholt, die Drums werden (wenn überhaupt) nur ganz sanft eingesetzt, bei einigen Stücken kommen dann noch elektronische Effekte hinzu und der Gesang hat eigentlich nur dekorativen Charakter. Das ganze summiert sich dann zu einer Art Minimal-Ambient, fern abgedriftet im All, entleibt und hoffnungslos vereinsamt. Mein Eindruck von „Pygmalion“ ist immer eine Mischung aus Faszination und Langeweile. Ungefähr so, wie ich Savoy Grand wahrnehme: packende Momente des Stillstands, die bei mir aber nicht auf Länge eines ganzen Albums funktionieren.
Mir geht es wohl anders als Dir, observer. Ich habe Pygmalion gestern zum ersten Mal gehört und mich sofort gefragt, wieso es mir bisher entgangen ist. Ich kann mich in diesen Sound verlieben, glaube ich: Musik eigener Art zwischen Ambient und Slowcore, ruhig, dunkel, hypnotisch, mit elektronischen Effekten und interessanten Texturen. Tatsächlich ganz anders als Souvlaki, aber vielleicht nicht weniger gut; das wird sich zeigen. Ich freue mich über diese Entdeckung!
--
To Hell with Poverty