Re: Donald Fagen

#4032013  | PERMALINK

pink-nice

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Donald Fagen spielt genau die Art von Musik, die man als Zwölfjähriger auf dem Autorücksitz der Eltern gehasst hätte, wenn sie zur stundenlangen Untermalung einer langen, zähen Reise nach Sylt gewählt worden wäre. Heute besitzen wir diese unfassbar geschmackvollen, distinguierten Arbeiten von [COLOR=#0000ff]Donald Fagen und all die chromblitzenden, seltsam unterkühlten Wunderwerke von Steely Dan und freuen uns, wenn Fagen geschlagene 13 Jahre nach seinem letzten Solo-Album „Kamakiriad“ und fast drei Jahre nach Steely Dans famosem „Everything Must Go“ allein zurückkehrt. Fagen möchte „The Nightfly“ (1982), „Kamakiriad“ (1993) und „Morph The Cat“ gern als nunmehr abgeschlossene Trilogie verstanden wissen. Neben der unvergleichlichen Eleganz, den vielen Soli, den Orgeln und dem fast mathematischen Groove ist es, wie früher eben schon „I.G.Y“ oder „Trans-Island Skyway“, wieder einmal der allererste Song der Platte, der die Fährte auslegt, die Richtung bestimmt und den man immer wieder hören möchte: Das Titelstück erzählt von einer überdimensional großen Katze, die den Bewohnern von Manhattan am Himmel erscheint wie einst die machtvolle Mutter des Protagonisten in Woody Allens Episode der „New Yorker Geschichten“. Dazu dieses stoische Bassspiel, die Bläser und Fagens schüttere Stimme – wenn man sich’s genau überlegt: Unsere Eltern hätten niemals Donald Fagen gehört. (8) Jan Wigger

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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“