Re: BAP – Da Capo ( 1988 )

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j-w
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maximum rhythm & blues

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Ich wollte die Platte damals gut finden – bin dem Pressegewäsch dass bei BAP wieder alles ok wäre und man sich nach Ahl Männer gut ausgesprochen hätte und alle jetzt begeistert ob der neuen Musik sind voll aufgessen. Fortsetzung folgt fand ich völlig überraschend als Single und die liegenen Keyboardflächen mit groovigem Bass in der Strophe sogar gut. Dass Niedecken so ungewohnt gesungen hat, wurde ja als neue Errungenschaft verkauft, deshalb fand ich das auch okay – die Single (mit Sandino dabei) versammet die beiden besten Songs des Albums – da war ich voller Erwartungen, das Cover war toll und die Musik? Hmmm. Stadt im Niemandsland war so’n Bon Jovi für Arme, Shanghai Sheraton gefühlloses Fischkistengeplänkel, die Balladen nur konturloser Bla, Saison der Container war mir viel zu platt, sowohl textlich als auch musikalisch, nur Rääts und links vom Bahndamm fand ich noch gut (geht halt echt sehr gut ab die Nummer). Und Death of a clown ist schon im Kinks-Original eine der (wenigen) Nummern, die ich mir ganz schnell überhört hatte, das wurde dann auch bei BAP nicht mehr besser. Meine Güte wenn ich an das Promo-Gelaber zu der Platte (die Stimmung war so herausragend, dass WN sogar als Krönung das Gitarrensolo spielen durfte!) – denn nichts anderes waren „warmen Worte“ geworden – heute lese, kann ich nur noch lachen. „Major kam mit höchst amtlicher Musik aus USA zurück“ – wenn man heute hört, dass die Demos eigentlich schon die fertige Produktion darstellen sollte und dann gestritten wurde, ob ein Schmal die (doch eigentlich schon perfekten) digitalen Percussion-Tupfer noch mal von Hand einspielen soll und der Effendi es nicht hinbekam Majors Keyboardflächensounds 1:1 zu reproduzieren… muss richtig Spass gemacht haben! ;)

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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue