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Kai BargmannSogar um Klassen. Reznor hat sich für eine recht schwammige Interpretation entschieden, und dies Klassestück in einer insgesamt sehr lärmigen und nervigen Platten – gerade in der Rückschau heute – ganz hinten versteckt, als wäre es ihm peinlich.
Cash/Rubin haben in ihrer entschlackten Interpretation gezeigt, was für eine feine Komposition der Song in Wahrheit ist und wieviel Verletzung man mit ihm ausdrücken kann.
Habe neulich beide Varianten direkt hintereinander gehört, da ist es mir wieder mal besonders aufgefallen.
Ganz meine Meinung! Zustimmung!
Obwohl „Downward Spiral“ – meiner Einschätzung nach – das beste NIN-Album ist, zeigt es dennoch erhebliche Schwachpunkte auf, die z.B. von Johnny Cash’s Coverversion von „Hurt“ ganz offensichtlich aufgedeckt werden.
Aber so geht es mir mit manchen anderen Künstlern ganz genauso! Siehe Rolling Stones. Eigentlich ganz gute Songschreiber. Aber die Qualität deren Songs tut sich erst dann auf, wenn man sich diverse Coverversionen anschaut:
„Mother’s Little Helper“ (Polyphonic Size)
„Sympathy for the Devil“ (ausgerechnet in der „Disco“-Version von Laibach…)
„Paint It Black“ (Jad Wio)
„Satisfaction“ (Devo)
„2000 Lightyears from home“ (Danse Society – erst in dieser Version erschliesst sich die ganze Einsamkeit in der Aussage des Stückes…)
„Honky Tonk Woman“ (The Pogues)
„Stray Cat Blues“ (Nitzer Ebb)
„Jig-Saw Puzzle“ (Flesh For Lulu)
„Gimme Shelter“ (Sisters Of Mercy – endlich so düster, wie’s sein muss…)
Allesamt gefallen mir diese Coverversionen besser als die „hölzernen“ Originale. Ich weiß, daß ich mir jetzt handfeste Prügel der Rolling Stones-Fans hier einhandele/einhandeln könnte – ist mir auch furzegal!!! Immerhin gab ich doch zu, daß die Herren Jagger/Richards ganz gute Songschreiber sind (waren? )
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad