Re: Deine 100 Lieblingssongs der 70er Jahre

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herr-rossi
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ClauWenn’s unbedingt sein muß, können wir uns auch auf „leichte Kost“ einigen. Wobei ich „seicht“ für treffender halte.

Unterschätzen tue ich Abba weiß Gott nicht. Immerhin mögen viele heute bekannte Musiker ihre Platten. Ich habe und hatte auch nichts gegen Abba, nicht, daß man mich da falsch versteht. Die Musikgeschichte wäre aber auch ohne sie ausgekommen. Ihre Bedeutung in der Historie ist halt der große kommerzielle Erfolg.

Ich habe die Kriterien „leichte Kost“ und „kommerziell“ nie verstanden. Musik, die man liebt, hört man leichter als die, die man nicht versteht oder bei der man nichts empfindet. Musst Du Dich in alle Deine Lieblingsplatten erst mühselig reinhören, bevor nach dem zwanzigsten Hören langsam der Groschen ans Fallen kommt? Es gibt solche Alben, klar.
Die meisten Songs der Beach Boys und Beatles gehen sofort ins Ohr, auch Prince vergisst anständige Hooklines nur an schlechten Tagen. Wo liegt also das Problem? Textlich? ABBA-Texte sind zum nicht geringen Teil viel besser als ihr Ruf und müssen den Vergleich mit anderen „unseichten“ Popbands nicht scheuen. Ich rede natürlich nicht von Dylan- und Cohen-Lyrik, sondern von einfachen, aber guten, songdienlichen Texten wie in den 60ern. Arrangements? Es gibt kaum Komplexeres im Bereich Pop, das sagen alle Leute, die da auch handwerklich was davon verstehen. Kommerziell? Ja, wie die Beach Boys, Beatles und Prince.
Oder stoßen wir hier wieder auf die allgegenwärtige, aber selten ausgesprochene Prämisse, dass so richtig wichtig nur Musik ist, wenn sie von Männern gesungen wird? In Deinen Listen und denen von Pink-Nice entdecke ich jedenfalls nur wenige weibliche Stimmen.

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