Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Frédéric Chopin › Re: Frédéric Chopin
otisHabe kaum etwas von Chopin, wenig Bezug zu ihm. Weiß nicht warum. Tue ich ihm unrecht, wenn ich vieles für etwas zu durchschaubar halte? Eine Idee, viele Töne.
Versuche mal die beiden Etüden-Zyklen. Der ach so herumperlende Chopin feilt an kleinen Miniaturen, erzielt mit geringstem Aufwand (durch sehr konzentrierte Komprimierung) ganz Erstaunliches. Schumann sprach mal von Kanonen, die unter den Blumen lauern. Dafür brauchte es schon die Strenge und Konzentration von Pollini, damit ich das erkennen konnte (Am Rande: Zu Chopin bin ich per Zufall gelangt, ein Händler schickte mir ohne zu fragen die Pollini Box umsonsten zur ersteigerten Matthäuspassion), mit der gängigen Chopin-Tradition hat das furchtbar wenig gemein. Größere und umfangreichere Kompositionen sind aber dann doch etwas weniger gelungen, finde ich, besonders bei der Orchestrierung. Für einen Meister der Miniatur und der Variation (alleine schon der Ideenreichtum bei den ganzen Valses, Mazurken etc.!) halte ich ihn aber jederzeit.
--
A Kiss in the Dreamhouse