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Mit dem mitreißenden Opener „Kristallnaach“ auf „Vun drinnen oh drusse“ etablierten sich BAP 1982 endgültig, und leisteten sich das Husarenstück, mit dieser Platte ihre noch immer gut verkaufende LP „Für usszeschnigge“ selbst vom ersten Platz der Album-Charts zu verdrängen, was insofern erwähnenswert ist, weil Niedecken seine Lieder nach wie vor ( und glücklicherweise bis heute ) im durchaus nicht überall verständlichen Kölner Dialekt vortrug. Alle, die verstanden, was BAP sagen wollten, wussten jedenfalls schnell um das Potenzial der sowohl politisch oder gesellschaftskritisch motivierten Stücke, als auch um die Schönheit solch ausgemachter Liebeslieder wie „Do kanns zaubere“ und „Eins für Carmen un en Insel“. Besonders eindringlich gelingen auf „Vun drinnen oh drusse“ die ganz ruhigen Titel wie „Wellenreiter“ und „Ahn ´ner Leitplank“, die durchaus zum Nachdenken anregen können.
Bis auf zeitweilig überflüssiges Synthie-Geblubber auf „Wenn et Bedde sich lohne däät“ ist die musikalische Umsetzung als ausgewogen und stimmig zu bezeichnen. Lieder mit nur sparsamer Instrumentierung wechseln sich im genau richtigen Verhältnis mit satten Rockarrangements ab, sodass bei der ganzen Platte nie auch nur der Verdacht von Langeweile aufkommt.
Insgesamt ist „Vun drinne oh drusse“ eine gut gemachte Platte mit den bis heute nicht nur in der engsten Fan-Gemeinde gültigen Klassikern „Kristallnaach“, „Wellenreiter“ und „Do kanns zaubere“.
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