RheinbogenNun ja, das kann man so oder so sehen. Wenn ich mir meine Beurteilungen mancher Alben von vor einem oder zwei Jahren ansehe, dann stelle ich immer wieder fest, dass sich nichts Entscheidendes geändert hat, weil ich die Alben halt in aller Regel sehr gut kannte. Wenn ich dann im Einzelfall vielleicht mal einen halben Stern abziehen oder hinzufügen würde, ist das für ein solches Forum sicherlich nicht wichtiger, als wenn in Peking ein Sack Reis umfiele. Ziemlich witzig finde ich aber, wenn Du im Januar schreibst, „Pagan Poetry“ sei „sowieso das Björk Stück schlechthin“, um dann ein halbes Jahr später Deine eigene Aussage für „fragwürdig“ zu halten. Da wünsche ich mir dann manchmal, Du würdest die Platte vielleicht einmal ernsthaft besternen und es dann dabei belassen. Was soll man sonst mit all dem anfangen? Es bleibt dabei: Weniger wäre mitunter mehr.
Lieber Rheinbogen, im Grunde will ich da gar nicht widersprechen. Meine Wertungen erfahren zu weiten Teilen auch eine erkennbare Konstanz, dennoch sind – gerade bei Alben wie diesem hier – Nuancen durchaus wichtig. Fragwürdig war allerdings die Frage bezüglich „Harm of will“, das momentan mein Favorit von „Vespertine“ darstellt, im Gesamtwerk der Guten aber nicht zwingend an erster Stelle stehen muss (davon ab befindet sich ein nicht unerheblich großer Teil auf schier gigantischem Niveau und liegt weitestgehend dicht beeinander).
Abschließend: Ich besterne (mittlerweile) im Grunde ausschließlich „ernsthaft“ (will heißen, erst wenn ich die Platte sehr gut kenne, fünf Durchgänge aufwärts ist die Regel), wer sich Änderungen nach längerer Zeit dadurch aber direkt in den Weg stellt, unterschätzt Musik und seine eigene Wahrnehmung. Und davon ab wird hier Tag für Tag soviel Müll verzapft, dass meine z.T. jährliche Neubewertung dann doch nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet. Isn’t it?
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Hold on Magnolia to that great highway moon