Re: Tina Turner

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minos

Registriert seit: 02.06.2008

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MozzaIch empfinde das genau umgekehrt, mir gefallen die Songs auf „wildest dreams“ besser (auch die Produktion). Die Zusammenarbeit mit den Pet Shop Boys („Confidential“) ist zb sehr gelungen. Aber auch „Silent Wings“ gefällt mir, ist natürlich kitschig, who cares…

„Confidential“ gehört auch meiner Meinung nach zu den Songs, die zumindest viel besser produziert sind (Tinas Stimme wirkt viel klarer!), als all jene von Trevor Horn. Allerding find ich das Stück selbst recht langweilig. „Missing You“ ist mir beim letzten Hören auch noch einigermaßen positiv in Erinnerung geblieben und bei „Goldeneye“ ist ihre stimmliche Leistung wenigstens großartig. Aber das reicht nicht, damit ich das Album zumindest durchschnittlich finde. Erschwerend kommt für mich hinzu, dass Tina oft gegen zunehmende Geräuschkulissen ansingen muss, ihre Stimme manchmal sogar gradezu kaputt wirkt.

„24/7“ zeigt m. E., dass man Tina durchaus auch mit modernen Mitteln – wenn sie sich schon unbedingt anpassen will – recht gelungen produzieren kann. Trotz massivem Einsatz von Elektronik und eigendlich überflüssigen Geräuschen wirkt der Sound viel aufgeräumter, Tinas Stimme besser als bei den meisten „Wildest-Dreams“-Tracks. Auch das Songmaterial ist mehr nach meinem Geschmack. Obwohl typisch für damals aktuellen Mainstream-Sachen, habe ich „When the Heardache is Over“ immer gemocht. „Absolutely Nothing’s Changed“, „Without You“, das einigermaßen rockige „24/7“ gefallen mir auch gut, vor allem ersteres. Nicht zu vergessen „Failling“, obwohl es unglaublich schnulzig ist. Mir kommt es manchmal vor, als wollte Tina Altes mit Moderm verbinden. „Without You“ fängt wie klassischer R&B an, das Bluesschema wird aber nicht konsequent durchgehalten (was mich zunächst sehr ärgerte, später begriff ich, was sie wohl angestrebt hat). Auch „Absolutely Nothing’s Changed“ kam mir immer so vor, als hätte sie irgendwas Altes (kann es bis heute nicht spezifizieren) mit Neuem verbunden. Auch deshalb finde ich das Album interessanter als „Wildest Dreams“.

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