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BAP-Festspiele zum Jubiläum?!
1. Chauvi-Rock ***1/2
Habe ich mehr als zufällig in einem Radio- und Fernsehladen in den frühen 80ern gefunden. Ich habe mich auch gewundert, warum es der Song nie auf ein Album geschafft hat. Er begleitete mich einen Sommer lang auf einer Cassette in einem ITT Schaub Lorenz Cassettenrekorder. Ein batteriefressender unauffälliger Freund, ein guter dazu.
2. Time Is Cash Time Is Money ****
Was? Das sollen BAP sein? Der perfekte Sommersong. Völlig überproduziert und klischeebeladen sind hier Text und Musik. Allerdings habe ich das Ding als Maxi-Single (also im LP-Format mit 45 rpm).
3. Bunte Trümmer / Lisa ****
Was? Das sollen BAP sein? Quietschende Gitarren und ein steinkaltes Schlagzeug. Neonsound. Die B-Seite klingt dann vertraut warm, aber auch gewöhnlich.
Zeitsprünge
4. Weihnachtsnaach ****
Eine Cover-Version des Pogues-Klassikers. Hier zusammen mit Nina Hagen. Großartige Umsetzung und mitreißender Gesang. „Niemohls verstonn“ kommt lt. Cover in einer E-Street-Version, die sich nur marginal von der Album-Versin unterscheidet.
5. FC Jeff Jas **
Was soll schon dabei heraus kommen, wenn Wolfgang Niedecken sich Gastsänger wie Guildo horn und Stefan Raab hernaholt. Wäre ich nicht euphorischer FC-Fan, ich hätte mir die Single nicht gekauft. Eine schöne Idee von BAP war aber das Shirt mit den Ergebnissen aus der Aufstiegssaison, aber das zählt hier ja nicht. Und Jas jevv dä FC ald lang nie mieh.
5. Mayday ***
Und plötzlich kaufe ich mir wieder regelmäßig Singles von BAP, um der Singleflut der Toten Hosen entgegen zu wirken (hier würde sich ein TÜV wirklich mal lohnen, denn man bekommt bei vier Auskopplungen oft noch zwölf Non-Album-Tracks dazu, die sich nicht auf Remixe beschränken). Als besonderes Schmankerl gibt es die Instrumental-Version von „Vum donnernde Lääve“, was ja bekanntermaßen im Original von Wolf Biermann stammt. Damit begonnen damals die Konzerte der Tonfilm-Tour. Sehr feierlich.
6. Rita, mir zwei ****
Ein wirklich schöner Song, der im Text die Schlüsselwörter hat, die mich ebenso sehnsüchtig werden lassen, wie den im Text beschriebenen Protagonisten.
Als Bonus gibt es eine wunderschöne Version von „Wat, usser Rock’n Roll“, bei der Jens Streifling wohl maßgeblichen Anteil an der Umsetzung hatte. Und auch hier schließt eine Instrumental-Version die sehr hörenswerte Single ab. „Koot vüür Aach“. Saallicht an, Ton ab. So wurde man auf der Tonfilm-Tour nach Hause geleitet.
7. Shoeshine ****
In der Schuhcremeblechdose. Der Song hat diesen gewissen Ohrwurmcharakter. Let it shoe shine. Alles weitere steht oben bei Jan.
8. Aff un zo **
Vier Versionen dieses doch recht mäßigen Songs und keine überzeugt. Außerdem kann man sich „Irjenden Rock’n-Roll-Band“ anhören, das musikalisch sehr stark an „Leechterkette“ vom Niedecken-Solo-Album „Schlagzeiten“ erinnert. Leider ist auch der Text nicht das gewohnte Niveau. Eine Band singt aus den Augen Dritter über sich selbst.
9. Frau, ich freu mich ***
Ein Song mit Gewohnheitspotential. Mittlerweile kann ich mir das gut anhören. Erwähnenswert ist aber eine sehr gelungene Version von Springsteens „Hungry Heart“, teils kölsch, teils amerikanisch.
„In Wackersdorf waren wir derart gegen die WAA, dass wir den Auftritt von BAP nicht verhinderten“
Alexander Gorkow – Süddeutsche Zeitung
Dem Zitat verpasse ich jetzt glatte fünf Sterne und wechsel mal Ort und Namen aus.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.