Re: Das Jahrhundert des Taktstocks – Eine Liste

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Merci, clasjaz. Und bevor ich es vergesse: Karajans „Missa“ habe ich inzwischen tatsächlich gehört und finde sie grandios. Sicher die beste Einspielung dieses Werkes, zumindest von denen, die ich kenne und besitze. Besten Dank noch mal für den wertvollen Tipp!

Was mich wundert: Du hälst Bernsteins Mahler für versemmelt? Komplett? Wo genau siehst bzw. hörst du denn die Defizite? Ich finde ja den gesamten Zyklus ziemlich wunderbar (ich mag übrigens auch Soltis Gesamteinspielung der Mahler-Symphonien). Jede Nuance sitzt, die Tempi stimmen, bei der #8 fährt ein superber Chor auf etc. Eventuell zerstört ja der mir bis jetzt unbekannte Hans Zender dieses Bild.
Aber davon abgesehen ist Leonard Bernstein nicht wegen Mahler in meiner Liste. Zumindest nicht ausschließlich. Die absoluten Referenzaufnahmen von ihm sind Copland, Grofe und Schostakowitsch #5 und #7. Letztere (mit dem Chicago Symphony Orchestra) ist sogar derart gewaltig und niederschmetternd, dass ich ihn schon alleine dafür in die Liste holen musste! Jene Aufnahme übertrifft sogar noch sämtliche mir bekannten Einspielungen von Meister Mrawinski, dessen Arbeit mit dem Leningrader Symphonie Orchester (v. a. Schubert, Tschaikowsky, Schostakowitsch (!!!)) für mich zum allerfeinsten und zugleich wichtigsten symphonischen Schaffen des 20. Jahrhunderts gehört. Daher sitzt er felsenfest auf dem ersten Platz.

Jetzt interessiert mich natürlich brennend, wer bei dir auf Platz 1 zu finden ist.

@Gypsy: Es steckt – zumindest bei mir – keine versteckte Absicht in der Liste. Dirigenten, die sich vornehmlich aufs Opernrepertoire konzentrier(t)en, habe ich weder bewusst noch unbewusst draußen gelassen. In dieser Hinsicht zähle ich aber Leute wie Bruno Walter, Wilhelm Furtwängler, Mitropoulos und Bernstein schon zur ersten Garde. Insofern passts.

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