Re: Blumfeld – Verbotene Früchte

#3941709  | PERMALINK

declan-macmanus

Registriert seit: 07.01.2003

Beiträge: 14,707

Sonic Juicei.V.m. = in Verbindung mit
(Du bestimmt gleich: „Ich weiß schon, was i.V.m. heißt, finde nur…“;-))

Ich weiß schon, was – halt: nein!

Ich habe die Platte noch nicht hören dürfen (Ihr Promofuzzis seid übrigens alle doof und gemein!). Aber die Zeit-Würdigung spricht mir aus dem Herzen. Auf Spiegel-Online ist grad wieder so ein Gelaber von wegen „Rückzug ins Private, keine Aussage mehr, blabla“. Das ist wirklich dämlich, zumal der Autor nicht mal die Alben richtig kennt, da er den Systembruch Richtung „Schlager“ (ha!) offenbar erst bei „Graue Wolken“ von Testament der Angst verortet.

Er nennt aber vorher „Old Nobody“, danach – zugegeben, springt er. Ich glaube aber schon, dass er die Alben kennt – er zählt sie nur nicht vollständig in ihrer Chronologie auf.

Den Teil des SPIEGEL-Artikels, der „Verbotene Früchte“ beschreibt und bewertet, finde ich sehr gelungen und richtig. Die Schlussfolgerung und vor allem den Vergleich mit Silbermond finde ich hingegen nicht sonderlich erhellend.

Da Ironie nicht der Lyrik letzter Schluss ist, höchstens der vorletzte, fehlt sie mir bei Blumfeld nicht (im Gegensatz zu Tocotronic, wo ich die Abwesenheit von Humor und Direktheit seh vermisse). Ich habe Blumfeld im Übrigen auch nie als besonders ironisch wahrgenommen, sondern vielmehr als aufrichtig bis hin zur – ja: stellenweise auch peinlichen, aber dadurch umso berührenderen – Selbstentblößung.

Auch ich vermisse bei Blumfeld keine Ironie, sehe auch keine. ich bin immer wieder erstaunt, wenn von der Blumfeldschen Ironie die Rede ist. Die gibt es nicht. Einzige Ausnahme: „Das ist so panikmäßig bei mir“ auf „Testament der Angst“.

--

Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]