Re: Rezeptionsverhalten und -möglichkeiten in den 1960er und frühen 70er Jahren

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mikko
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Norberts 1 und 2 kann man sicher zusammenfassen. Leute, die Musik mehr oder weniger als Klangtapete wahrnehmen. Die sicher auch die eine oder andere musikalische Vorliebe hegen, denen aber Musik eigentlich nicht wirklich wichtig ist. Jedenfalls nicht so wichtig, dass sie sich intensiver als unbedingt nötig (um nicht aus Versehen die falsche CD für die Mutti, den Onkel oder die Kinder zu kaufen) damit beschäftigen.

3 und 4 sind die „Hardcore“ Fans. Wobei es den Sammlern mehr auf das Komplettieren und Horten von Schätzen ankommt. Ein „nur“ Sammler könnte imgrunde auch Briefmarken oder Bierdeckel sammeln. In diesem Sinne gibt es wohl nur ganz wenige Hardcore Plattensammler. Aber es gibt sicher einige Musikliebhaber, die zu solchem Sammelwahn neigen. Es wird da sicher diverse Abstufungen geben.

Der eigentliche Musikfan, Norberts Typ 4, ist ja doch in erster Linie an der Musik interessiert. Dass er oft lieber Originale (also alte Vinylplatten) besitzt, als schnöde Neuauflagen (womöglich als CD), hat mit der Rezeptionsgeschichte und Ästhetik von Popmusik zu tun. Ich will dieses Thema hier nicht vertiefen. Es gibt andere Threads, in denen das zur Genüge diskutiert wurde.

Die Frage, die noch nicht so recht beantwortet ist, lautet: Warum haben wir seit jungen Jahren ein so intensives und inniges Verhältnis zur Popmusik? Welche äusseren Faktoren haben das ausgelöst, begünstigt, oder gar erschwert? Ist es etwa genetisch bedingt? Oder doch mehr von der Sozialisation abhängig? – Der Generationsunterschied oder auch die stärkere Ausgrenzung bzw. der erschwerte Zugang in den 60ern taugen als Ursache nur sehr bedingt. Sonst gäbe es ja heute keine jungen Menschen mehr, die sich in so intensiver Weise mit Musik beschäftigen.

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