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Für mich schon, immer. Immer noch.
Aber damit war ich in meiner Clique die Ausnahme. Vieles von dem,was Wolfen erzählt, kommt mir bekannt vor – nächster Faktor, der in die musikalische Sozialisation hineinspielt: Großstadt oder Provinz.
Aber ich finde das auch logisch. In den 70er Jahren (spätestens mit Punk) spaltet sich die Jugend auf in verschiedene Subkulturen (und das werden in den 80ern noch mehr) – wenn man nicht in der Großstadt lebt, ist es doch eher schwer, in andere Gruppen hineinzukommen. Man schließt sich also den vorhandenen Mehrheiten an, auch bei mir war das Hard Rock (Purple und Epigonen vor allem, weniger Led Zep, oder eben „Radio“ [=Disco]).
Um das mal versuchsweise auf eine theoretische Basis zu stellen: in der Wahlforschung gibt es Gegensatzpaare, an denen entlang sich Wahlentscheidungen festmachen lassen, Hauptreligion < -> Nebenreligion, Kapital < -> Arbeit etc
Kann man sowas auch für die musikalische Sozialisation finden?
Interesse an Musik < -> Kein Interesse (das „Finden“ von Bands)
Jugend vor 1970 < -> Nach 1970 (Jugend- und Subkulturen)
Mediendichte < -> Piratensender
und eben:
Großstadt < -> Provinz
Weitere fallen mir jetzt erstmal nicht ein…
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.