Re: Rezeptionsverhalten und -möglichkeiten in den 1960er und frühen 70er Jahren

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zappa1
Yellow Shark

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Musik war bei uns zuhause immer allgegenwärtig. Das Radio lief praktisch den ganzen Tag und meine Eltern hatten ne kleine, aber feine Plattensammlung. Haupstächlich Singles und noch paar Shellacks.
Das waren zum Großteil Schlager der 50er (Torriani, Valente etc.) aber auch Glenn Miller und Billy Vaughn.

In den 60ern galt meine Liebe erstmal dem deutschen Schlager (Peggy March, Manuela, Wencke…etc.)
Pflichtprogramm jeden Freitag die „Schlager der Woche“ auf Bayern 1, in dem sich aber so ab Mitte der 60er immer mehr „englische“ Musik mischte.
Und ich fand sehr schnell Gefallen daran. Dass ich mich dann irgendwann fast ausschließlich für diese Musik entschied, war als ich „Travellin Band“ von CCR hörte. Das wusste ich, das ist es. Und sie waren die erste Band, wo ich mich als Fan bezeichnete. Bis heute.

Mit 10 (1970) kam ich dann ins Gymanasium und lernte durch ältere Mitschüler dann auch Musik kennen, die nicht unbedingt in den Hitparaden vertreten war. Das absolute Non Plus Ultra waren damals Deep Purple mit ihrer „in Rock“ Scheibe.
Durch diese Mitschüler lernte ich dann auch die großartige Sendung „Club 16“ kennen, die auf täglich auf B2 um 16:00 Uhr lief und absolut „radiountaugliche“ Musik brachte und mich auf Bands wie Pink Floyd, Tull, Humble Pie usw. brachte. Naja, so entwickelte sich das allmählich weiter.

Platten kaufen war damals rein geldmäßig nicht drin. Hi und da mal ne Single, aber LPs ga’s halt zu Geburtstagen oder Weihnachten.
Das meiste nahm ich anfangs mit meinem Telefunken-Tonbandgerät auf, später, mit 12 ungefähr, hatte ich auch endlich nen Kassettenrecorder.

Zeitschriften am anfang ausschließlich die Bravo. Die erste Ausgabe war die Nr. 3 von 1970. Henry Darrow (der Manolito aus High Chaparell) auf dem Titelbild.

Naja, im Laufe der Zeit hat man dann ja auch die Leute gefunden, mit denen man musikmäßig auf einer Wellenlänge war, dann hat man schon mal sich gemeinsam ne Scheibe gekauft, oder sich gegenseitig ausgeliehen und aufgenommen.

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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102